Verschlüsselung & Datensicherheit

Wer zahlt Lösegeld nach Ransomware-Attacke?

Viele Nutzer sind zu einer Zahlung von Lösegeld bei Ransomware-Attacken bereit

Jedes dritte Opfer in Deutschland zahlt Lösegeld, um Daten wieder entschlüsselt zu bekommen. Wie das Sicherheitsunternehmen Bitdefender in seiner Studie dazu weiter erläuterte, sind 36 Prozent bereit, die Forderungen von Erpressern zu erfüllen, sollten sie Opfer einer Ransomware-Attacke werden.

Es wird von allen Experten immer wieder davor gewarnt Lösegeld zu zahlen. So auch von Catalin Cosoi, Chief Security Strategist bei Bitdefender, der ebenfalls empfiehlt, kein Lösegeld zu bezahlen, da dies nur die Entwickler von Ransomware unterstütze. Sein Kommentar:

„Das Phänomen Ransomware betraf in den letzten Jahren viele Internet-Nutzer und ist für Cyber-Kriminelle weiterhin ein lohnendes Geschäft“

3,1 Millionen Deutsche Opfer von Ransomware

Es ist  eine hohe Opferzahl, die mit 3,1 Millionen im vergangenen Jahr in Deutschland erreicht wurde. Laut Bitdefender Studie sind die Betroffenen bereit, für die Wiederherstellung ihrer persönlichen Dokumente zu zahlen. Das betrifft vor allem persönliche Fotos und berufliche Dokumente. Deutsche Nutzer würden im Ernstfall etwa 211 Euro für die Entschlüsselung aufwenden während die britischen Anwender gut das Doppelte, etwa 527 Euro zahlen würden.

Prominente Beispiele aus der jüngsten Vergangenheit sind Angriffe auf Krankenhäuser in Nordrhein Westfalen und Attacken auf kleine Gemeindeverwaltungen wie Dettelbach in Franken,von denen trojaner-info.de berichtete.

Es geht immer um Geld

Geldverdienen ist der einzige Grund der kriminellen Aktivitäten. Da bietet Ransomware eine zuverlässige Einnahmequelle. Die Studie kommt zum Ergebnis, dass mittels der Anwendung der zahlreichen Ransomware-Varianten monatlich etwa ein Schaden von mehr als eine Million Dollar entsteht. Dem steht ein vergleichsweise geringer Aufwand entgegen. Der Preis für das Cryptolocker/Cryptowall-Ransomware-Kit inklusive Handbuch, Quellcode und kostenlosem Support soll bei einmalig 3000 Dollar liegen.

Perspektivisch wird seitens der IT-Experten mit einer weiteren Verbreitung der Ransomware gerechnet. Es soll womöglich neue Geschäftsmodelle geben, die Daten nicht verschlüsseln sondern „entführen“. Ziel dabei ist, dass betroffene Nutzer Lösegelder zahlen sollen, um eine Veröffentlichung im Internet zu verhindern.

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