Gratis Virenschutz: Reichen die kostenlosen Programme?

Virenschutz: Immer noch ein absolutes Muss in der heutigen Zeit?
Virenschutz: Immer noch ein absolutes Muss in der heutigen Zeit?


Wer möchte schon seine liebgewonnenen Bilder und Videos oder auch wichtige private Daten verlieren? Jeder Nutzer hat in seiner digitalen Lebensgeschichte sicherlich mindestens einmal Bekanntschaft mit Schadsoftware, Würmern oder Viren gemacht. Auch wenn ein Firefox Entwickler erstmals explizit davor warnt: Der Schutz vor Malware und Datenverlust, Ransomware und ähnlichen Schadprogrammen wie auch die Installation von Schutzprogrammen zur Erkennung von Infektionen scheinen nach vorherrschender Meinung unverzichtbar zu sein. Nicht zu vergessen die mobile Welt: Auch hier gibt es mittlerweile ein immer breiteres Portfolio an mobilen Virenschutzprogrammen.

Für Nutzer, die keine mindestens 20 bis 30 Euro im Jahr ausgeben möchten, stellt sich die Frage, ob die zahlreichen kostenlosen Virenschutzprogramme nicht ausreichen? Was kann der Gratis Virenschutz? Übrigens: Der Schutz vor Trojanern „for free“ ist prinzipiell für den privaten Anwenderbereich gedacht. Die AGB der Hersteller weisen in der Regel darauf „im Kleingedruckten“ hin.

Gratis Virenschutz wird mit unerwünschter Werbung und begrenztem Umfang „erkauft“

Gratis Virenschutz und die kostenpflichtigen Vollversionen der einzelnen Hersteller unterscheiden sich primär durch das Ausmaß enthaltener Werbung. Die Umsonst-Varianten der Softwarehersteller werden im erheblichen Maße durch Zusatzsoftware finanziert. Die kostenlosen Virenschutprogramme bieten den gleichen Schutz wie der kostenpflichtige Virenschutz. Bei der Installation oder später bei einem Update wird die eine oder andere Software „angedreht“. Für Nutzer von Gratisversionen heißt es,  genau aufzupassen und die manuelle, automatische Installation kritisch zu hinterfragen.

Die freien Versionen bieten einen guten Basis-Virenschutz mit abgespeckter und eingebremster Funktionalität. Für etwas mehr Geld bekommen Endanwender nicht nur einen kompletten Virenscanner, sondern zumeist auch noch einige Extras dazu. So suchen kostenlose Virenscanner zwar nach Viren, die kostenpflichtigen Programme hingegen untersuchen auch Phishing-Mails und weisen auch auf andere Gefahren hin –  zum Beispiel verschlüsselte Malware wie Packer und Crypter. Insbesondere beim Thema Schutz vor Phishing sollten Endanwender jedoch wissen: Programme können nicht alles. Der Mensch selbst ist gefragt, aufmerksam bei eingehenden E-Mails zu sein. Wer ausschließlich auf den Gratis Virenschutz setzt, verzichtet in der Regel außerdem auf 24-stündliche Updates, eine eigene Firewall, Web-Filter oder Verhaltenserkennungsfunktionen. Fullservice-Anti-Virenprogramme arbeiten grundsätzlich mit zwei Erkennungsmethoden:

  • Reaktive Erkennung. Diese Methode bietet der kostenlose Virenschutz wie auch die kostenpflichtigen Programme und basiert auf Signaturdateien. Das Schadprogramm ist bekannt und wird durch die Signatur erkannt. Gratis Virenschutz verlässt sich nur auf die Signaturerkennung – Voraussetzung: Das Virenschutzprogramm ist upgedated und auf dem aktuellsten Stand.

  • Proaktive Erkennung. Bei dieser Methode ist noch keine Signatur bekannt, jedoch soll sie zeitnah erkannt werden. Das geschieht durch den Einsatz von Heuristik, verhaltensbasierten Methoden oder die Sandbox Technologie. Diese Technologien werden bei kostenpflichtiger Virenschutzsoftware für den Zeitraum vom Auftreten der Schadsoftware bis zu dem Zeitpunkt der Signaturaufdeckung verwendet.

Nicht zuletzt bieten die Softwarehersteller die Freeware einer größeren Nutzergemeinde mit dem Motiv an, ihre Software intensiv zu testen. Wer trotz der Vorteile der Vollversionen auf Gratis Virenschutz setzt, findet hier die Top-10 kostenloser Virenschutzprogramme.

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