Wenn Betrüger E-Mails verschicken, die vortäuschen von Amazon zu kommen und ihre Opfer glauben lassen, dass es Probleme mit ihrer Prime-Mitgliedschaft gäbe, löst das bei vielen Verbrauchen hohen Handlungsdruck aus. Außerdem versenden die Betrüger zusätzlich SMS und tätigen sogar Telefonanrufe, in denen sie behaupten, dass das Konto des Nutzers gesperrt oder gelöscht wird, wenn das Opfer nicht schnellstens reagiert. Derart unter Stress gesetzt, ist es vielleicht gar nicht so verwunderlich, dass viele Verbraucher der Aufforderung nachkommen und auf einen betrügerischen Link klicken oder mündlich Informationen zur „Verifizierung ihres Kontos“ angeben.
Amazon hat nun mit einer eigenen E-Mail auf die Betrugswelle reagiert und seinen Kunden versichert, dass Unternehmen werde unter keinen Umständen vertrauliche Daten per Telefon abfragen. Amazon fordere Kunden nie dazu auf, am Telefon Zahlungsinformationen, für Produkte oder Dienstleistungen anzugeben – auch nicht zu Geschenkkarten (oder „Verifizierungskarten“, wie sie bei einigen Betrügern heißen). Insbesondere bei auffälliger Dringlichkeit sei Vorsicht geboten: Betrüger versuchten oft, Opfer dazu zu bewegen, das zu tun, was sie verlangen, indem sie ein Gefühl der Dringlichkeit erzeugen. Nutzer sollten misstrauisch werden, wenn sie aufgefordert würden, sofort zu handeln.
Links immer überprüfen, dazu rät Martin Krämer, Security Awareness Advocate beim Security-Trainingsanbieter KnowBe4. „Seriöse Amazon-Websites enthalten stets den Domainnamen „amazon.com“ bzw. „amazon.de“. Ist man sich unsicher, sollte man sicherheitshalber die Seite manuell aufrufen und von dort aus Hilfe verlangen, anstatt auf verdächtige Links zu klicken.“ Betrugsversuche per SMS, E-Mail oder Anruf in Zusammenhang mit Amazon sollten Nutzer dem Unternehmen direkt melden, damit Amazon andere Nutzer auf aktuelle Betrugsmaschen hinweisen kann.
