Die Betrugsmasche
Die Masche verläuft folgendermaßen, wie e110.de berichtete: Ominöse Anrufer fordern Zugang zu privaten Computern. Die zumeist englisch sprechenden, falschen Service-Kräfte versuchen, ihre Opfer am Telefon zum sofortigen Hochfahren des Computers zu überreden. Angeblich sei der Rechner von einem Virus befallen. Um die Schadsoftware zu entfernen sei es notwendig, dass der Betroffene bestimmte Schritte am PC unter der Anleitung der Betrüger ausführt.
Es ist das Ziel der Anrufer, dass der Computernutzer eine Fernwartungssoftware auf seinem PC installiert. Damit ist es den Betrügern möglich, von außen aktiv und uneingeschränkt auf den fremden Rechner zuzugreifen, um auf diese Weise sensible Daten des Benutzers wie Bank- und Kreditkartendaten auszuspähen und zusätzliche Schadsoftware auf dem Rechner der Opfer zu installieren.
Ein nutzloser „Service“, der viel Geld kostet
Dazu weiß Christian Gollner, Referent Verbraucherrecht und Datenschutz bei der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz:
„Die Anrufer nutzen häufig eine ausländische Nummer.“
„Damit können die Anrufe kaum zurückverfolgt und der Anschlussinhaber ermittelt werden.“
Damit ist es schwer rechtliche Schritte gegen die Betrüger einzuleiten. Teilweise endet der vermeintliche Service-Einsatz auch mit der Aufforderung, dafür Geld zu zahlen. Die geforderten Beträge variieren und können bis zu mehrere hundert Euro betragen.
Daneben gibt es noch aufdringliche Angebote außer der Service-Pauschale auch noch ein Servicevertrag mit Jahresgebühr abzuschließen. Dabei kann die Art und Weise der Bezahlung unterschiedlich sein.
Gollner warnt:
„Die Anrufer sind sehr überzeugend. Durch die Verwendung des bekannten Firmennamens erwecken sie den Eindruck, man habe es tatsächlich mit dem Unternehmen zu tun.“
Merke: Microsoft ruft niemals an!
Laut Landeskriminalamt meldet sich die Firma Microsoft bei Kunden nicht telefonisch und hält auch keine spezielle Support-Hotline vor, die sich um infizierte Systeme von Privatanwendern kümmert.
Der Verbraucherschützer empfiehlt:
Bei ungebetenen Anrufern, die plötzlich Zugang zum heimischen PC verlangen, grundsätzlich misstrauisch zu sein und einfach aufzulegen.
Das Landeskriminalamt rät:
Wer Betrügern bereits den Zugriff auf seinen PC gewährt und Geld bezahlt hat, sollte den Rechner durch einen Experten eingehend überprüfen lassen und sofort Anzeige bei der örtlichen Polizei erstatten.
Weiterführende Links:
Internetbetrug, Abofallen und Abzocke
e110.de: Wenn Microsoft anruft – auflegen! Betrüger spähen Computer aus
