Die Trojaner-Info-Seite zu den zehn größten Risiken bei der WhatsApp-Nutzung zählt zu den meistgeklickten Inhalten des Security-Portals. Der Grund: Der Messenger ist das weltweite Kommunikationsmittel Nummer Eins und auch hierzulande sehr beliebt — galt aber bis vor kurzem wegen seiner Sicherheitsmängel und Datenschutzbestimmungen als rotes Tuch für Datenschützer. Die Nutzer waren aufgefordert, sich genau zu überlegen, ob sie den Messenger unter Sicherheitsaspekten überhaupt verwenden. Es ist anzuerkennen, dass die Facebook-Tochter in den letzten Wochen intensiv daran gearbeitet hat, die Kommunikation der User vor unberechtigten Zugriffen zu schützen. Seit April ist der Chat-Dienst End-zu-End-verschlüsselt. Damit können ausschließlich Sender und Empfänger Chat-Nachrichten lesen. Sogar Amnesty International bewertete den Messenger zuletzt positiv.
Sechsstellige Sicherheits-Codes für die eigene Telefonnummer
WhatsApp hat jetzt die Beta-Versionen des Messengers für die mobilen Betriebssysteme Android und Windows 10 Mobile vorgestellt — aus Sicherheitsperspektive ist von Interesse, dass User-Accounts offenbar noch besser gesichert werden sollen. In den Beta-Versionen führt WhatsApp die Zwei-Faktor-Authentifizierung ein. User können erstmals eine E-Mail-Adresse als auch einen sechsstelligen Code für die mit dem Messenger verknüpfte Telefonnummer festgelegen und hinterlegen. Wenn ein Nutzer den Account auf einem anderen oder neuen Device verwenden möchte, benötigt er dafür diesen Schlüssel. Mit der E-Mail-Adresse kann der Benutzerzugang bei Bedarf komplett zurückgesetzt werden. Es ist noch zu beachten, dass diese neue Funktion nur optional verwendet werden kann und kein Standard ist.
Neben der Zwei-Faktor-Authentifizierung enthält die Beta-Versionen von Android auch eine neue Video-Telefonie-Funktion sowie ein neues Push-to-talk-Feature. Damit kann ein Nutzer zum Beispiel längere WhatsApp-Sprachnachrichten abhören, während er parallel andere Apps verwendet. Es dürfte nicht mehr lange dauern, bis die neuen Features offiziell live gehen. Auffällig ist, dass iOS-Nutzer bisher seitens WhatsApp noch nicht informiert wurden, ob sie von den neuen Sicherheitsstandards profitieren werden.
Trojaner-Info.de meint: Ein löblicher Fortschritt bei WhatsApp. Das täuscht nicht darüber weg, dass WhatsApp weiterhin dem Facebook-Imperium untersteht. Die eigenen Kontakt- und Metadaten sind frei verfügbar und ein begehrtes Objekt für Mark Zuckerberg — Facebook macht mit Sicherheit gegen den Widerstand der Datenschützer weiter Jagd auf die Telefonnummern der Nutzer.
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