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Steam im Fokus der Hacker

Es waren die Virenanalysten von Doctor Web, die drei Schädlinge entdeckten, die Steam, die Internet-Vertriebsplattform für Computerspiele, im Visier hatten. Zudem nutzten Cyber-Kriminelle die anstehende Fußball-Weltmeisterschaft für falsche Gewinnspiele und entwendeten vertrauliche Daten von Telegram sowie Cookies von Browsern.

Zwei Trojaner auf Steam

Die Internetplattform Steam wurde im Mai von gleich zwei Trojanern heimgesucht, wie it-daily.net unter Berufung auf die Erkenntnisse der Sicherheitsexperten von Doctor Web, dazu informierte.

Schädling Nummer eins, der Trojaner Trojan.PWS.Steam.13604, meldet sich dann bei Steam an, wenn sich auch ein Nutzer anmeldet. Sobald das erfolgt ist und ebenfalls die Option zur Zwei-Faktor-Authentifizierung „Steam Guard“ aktiviert ist, wird das Opfer erneut aufgefordert, seine Benutzerdaten einzugeben. Diese werden dann direkt an die kriminellen Angreifer gesandt.

Schädling Nummer zwei, der Trojan.PWS.Steam.15278 heißt zielt auf das Entwenden von Steam-Inventar ab. Dafür ersetzt er den Empfänger von Spielartefakten durch Web-Injects. Beim Umtausch auf der offiziellen Tauschbörse steamcommunity.com zeigt der Schädling beim Abfangen des Traffics andere Spielgegenstände an. So glaubt der Benutzer, einen teuren Gegenstand erworben zu haben. In der Tat ist sein Gegenstand jedoch weniger kostspielig als er denkt und die Cyber-Kriminellen verdienen Geld, indem sie den Differenzbetrag einstreichen.

Auch Fußball WM und Telegram im Fokus der Hacker

Auch die bevorstehende Fußball-WM machen sich die Cyber-Kriminellen zunutze. Um mehr Nutzer auf ihre Websites zu locken, verwenden sie dort die offiziellen WM-Logos und veranstalten angeblich offizielle FIFA-Gewinnspiele. Als Hauptpreise winken den Nutzern vierstellige Geldbeträge, Urlaubsreisen sowie Autos. Dabei werden die Benutzer aufgefordert, einen bestimmten Geldbetrag auf ein spezielles Konto zu überweisen. Preise werden natürlich nicht vergeben. Das Team vom Doctor machte im Mai 2018 Dutzende solcher betrügerischen Webseiten ausfindig.

Im Mai 2018 wurden außerdem mehrere Versionen von Trojan.PWS.Stealer analysiert, die vertrauliche Daten stehlen. Trojan.PWS.Stealer.23370 scannt zum Beispiel die Datenträger des infizierten Geräts nach gespeicherten Passwörtern und stiehlt Daten aus dem Nachrichtendienst Telegram. Trojan.PWS.Stealer.23700 hingegen stiehlt Passwörter und Cookies aus Browsern wie Google Chrome, Opera, Yandex.Browser, Vivaldi, Kometa, Orbitum, Comodo, Amigo und Torch. Außerdem kopiert der Schädling Dateien aus dem Unterverzeichnis config der Steam-App sowie Benutzerdaten von Telegram. Die gestohlenen Informationen werden dann gezippt und in eine Cloud der Hacker geladen.

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