Verschlüsselung & Datensicherheit

Online Dating: Finde mich – mit meinen Daten!

Liebe macht blind und Online-Dating offenbar freizügiger, wie Kaspersky Lab in einer weltweiten Studie herausgefunden hat. Demnach geben 13 Prozent der befragten Online-Dater innerhalb von Stunden oder sogar Minuten persönliche Daten wie Adresse oder Telefonnummer an einen vermeintlich passenden Partner weiter.

Männer leichtsinniger als Frauen

Die Datenweitergabe von Männern ist mit 16 Prozent signifikant häufiger als von Frauen, diese beträgt 9 Prozent. Auch zeigt die Studie: Nutzer von Online-Dating-Plattformen haben mit 41 Prozent öfter einen Cybersicherheitsvorfall zu beklagen als Internetanwender (20 Prozent), die keine Dienste á la Tinder und Co. nutzen.

Die Freizügigkeit, Daten preis zu geben, scheint bei Online-Datern groß zu sein. So gibt jeder Vierte (25 Prozent) der von Kaspersky Lab Befragten zu, den eigenen richtigen Namen öffentlich in seinem Profil anzugeben. Etwa jeder Zehnte teilt via Online-Dating seine Heimadresse, Details über die Arbeit oder Geschäftsgeheimnisse mit.

Bei einem „Match“ werden zudem eher private oder freizügige Fotos (14 Prozent) und sexuelle Vorlieben (18 Prozent) geteilt – in beiden Fällen sind Männer auskunftsfreudiger als Frauen. Geraten derart sensible Daten in die Hände Cyberkrimineller, besteht beispielsweise die Gefahr einer Erpressung.

Cyberrisiko Online-Dating

Laut der Kaspersky-Studie fürchten 63 Prozent der Befragten, dass ihr für Online-Dating genutztes Gerät mit einem Schadprogramm infiziert werden könnte. 61 Prozent sorgen sich, dass ihre persönlichen Daten über die genutzte Dating-Plattform gestohlen oder geleakt werden könnten.

Eine von Kaspersky Lab durchgeführte Dating-App-Schwachstellenanalyse zeigt zudem: viele beliebte Apps wie Tinder weisen diverse Sicherheits- und Datenschutzlecks auf. So konnten die Cybersicherheitsexperten innerhalb ihrer Analyse bei 60 Prozent der Tinder-Nutzer den vollständigen Namen und weitere Konten in Sozialen Netzwerken nachvollziehen. Auch wäre das Abfangen von Daten innerhalb der verschlüsselten Verbindung möglich.

Sicherheitstipps von Kaspersky Lab

Obwohl jeder Zweite (55 Prozent) bereits online oder offline ein Sicherheitsproblem beim Online-Dating erlebt hat, bleiben elementare Sicherheitsmaßnahmen außen vor. Nur 27 Prozent nutzen eine Sicherheitslösung und lediglich 19 Prozent verbieten ihrer Dating-App den Zugriff auf weitere Gerätedaten.

Andrei Mochola, Head of Consumer Business bei Kaspersky Lab, sagt:

„Nutzer von Dating-Plattformen müssen besondere Vorsicht walten lassen, um nicht zu viel über sich zu verraten, sei es im Profil oder bei der Kontaktaufnahme mit potenziellen Partnern“

 „So wie wir auch nicht jedem Passanten auf der Straße sofort unsere Adresse und Telefonnummer mitteilen, müssen wir lernen, auf Dating-Plattformen selbst Verantwortung für die Sicherheit unserer Daten zu übernehmen und dies nicht nur der Anwendung zu überlassen. Das gilt natürlich für alle Online-Aktivitäten. Persönliche Information müssen bei jeder Internet-Anwendung geschützt werden.“

Darüber hinaus sollten Online-Dating-Nutzer auf allen Geräten (auch auf Smartphones und Tablets) eine passende IT-Sicherheitslösung einsetzen – beispielsweise Kaspersky Security Cloud.

Weitere wichtige Tipps sind:

  • unzureichend geschützte öffentliche WLAN-Netze meiden,
  • über eine VPN-Verbindung eine sichere Verbindung herstellen
  • und keine sensiblen Informationen wie Ausbildung oder Arbeitsplatz teilen.

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