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Nutzer im Passwort-Dilemma

Nutzer im Passwort-Dilemma
Die Kaspersky-Studie zeigt, dass jeder zweite Deutsche zu unsicheren Methoden greift.

Mit jedem neuen Account, den Anwender zur Nutzung von Online-Diensten einrichten, stellt sich erneut die Frage nach einem einzigartigen und starken Passwort. Doch wer kann sich so viele Passwörter merken? Jeder zweite Anwender in Deutschland greift laut einer Kaspersky-Studie  zu unsicheren Methoden. Ein Viertel der in Deutschland befragten Nutzer gibt beispielsweise zu, sich Passwörter auf Papierzetteln zu notieren.

Der Stress mit den Passwörtern

Den meisten Anwendern in Deutschland ist die Bedeutung von sicheren, starken und damit komplexen Passwörtern für die Sicherheit ihrer Online-Konten durchaus bewusst. Die sichersten Passwörter werden vor allem dann genutzt, wenn es ums Geld geht: Online-Banking-Accounts stehen hier mit 66,5 Prozent an der Spitze, gefolgt von Accounts für Bezahlsysteme und E-Wallets (58,2 Prozent) sowie für Online-Einkäufe (44,2 Prozent).

Doch je länger die Passwörter-Liste, desto schwieriger wird auch das persönliche Passwort-Management. Ein gutes Drittel (36,9 Prozent) der Befragten in Deutschland kann auf die Schnelle ein vergessenes Passwort für einen persönlichen Account nicht rekonstruieren, was oft zu Unmut und Stress führt.

Damit dies nicht passiert, greift jeder zweite deutsche User (49,7 Prozent) zu unsicheren Methoden. Beispielsweise notiert mehr als jeder Vierte (26,9 Prozent) seine Passwörter auf Zettel. 10,9 Prozent bewahrt notierte Passwörter (zum Beispiel über Post-its) sogar in der Nähe des eigenen Rechners auf. Ein weiteres Sicherheitsproblem: 7,4 Prozent nutzen lediglich ein einziges, sicheres Passwort für alle ihre Accounts. Bei Datenpannen oder erfolgreichen Hacks bekommen Cyberkriminelle so einen Generalschüssel für das digitale Leben des betroffenen Nutzers.

Infografik Passwort-Dilemma, Bildquelle: Kaspersky Lab
Infografik Passwort-Dilemma, Bildquelle: Kaspersky Lab

E-Mail-Konten werden besonders oft gehackt

Laut der Kaspersky-Studie wurde in Deutschland innerhalb eines Zeitraums von zwölf Monaten bei 2,9 Prozent der Befragten ein Online-Account gehackt, bei weiteren 5,0 Prozent wurde dies laut der Befragten zumindest versucht. Am begehrtesten unter Cyberkriminellen sind dabei offenbar Zugänge für E-Mail-Dienste (39,0 Prozent), Online-Shopping und Soziale Medien (je 16,4 Prozent), Online-Spiele (13,0 Prozent) und Online-Banking (12,9 Prozent).

Andrei Mochola, Head of Consumer Business bei Kaspersky Lab, sagt:

„Wer sein sicheres Passwort parat hat, kann nicht nur immer und überall auf den betreffenden Dienst zugreifen, sondern weiß auch seine dort gespeicherten Daten vor Hackern geschützt

 „Doch leider lassen sich viele starke Passwörter nur schwer merken. Dann schlägt das Passwort-Dilemma zu: Wer häufig sichere Passwörter vergisst, wird zu einfacheren greifen, die aber leicht gehackt werden können. Passwort-Manager-Tools bieten hier einen Ausweg; sie sorgen für sichere Passwörtern, die man sich weder merken noch schriftlich notieren muss.“

Sichere Passwörter mit Kaspersky Lab

Der Kaspersky Password Manager speichert für Anwender alle benötigten Passwörter in einem sicheren Datentresor. Die Nutzer müssen sich dann nur noch ein einziges komplexes Passwort merken. Über das kostenlose „My Kaspersky“-Webportal können sie jederzeit und von jedem ihrer Geräte aus auf alle Passwörter zugreifen. So bleiben Accounts geschützt und Online-Dienste können bedenkenlos genutzt werden. Ein automatischer Passwort-Generator hilft zudem bei der Erzeugung wirklich sicherer Passwörter.

Kaspersky Password Manager ist auch in den Kaspersky-Lösungen Kaspersky Total Security und Kaspersky Security Cloud  enthalten.

Nutzer, die ihre Zugänge ohne Passwort-Manager-Tool verwalten, sollten dennoch starke Passwörter einsetzen, also einzigartig für jeden genutzten Account, bestenfalls 15 Zeichen umfassen und Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen kombinieren. Kaspersky-Experte David Emm hat hierfür ein System für das persönliche Passwortmanagement entwickelt. Über den Kaspersky-Passwort-Checker können Nutzer auch kostenfrei die Stärke eines Passworts prüfen.

Das Emm-System

Kaspersky-Experte David Emm hat ein recht einfaches System für das persönliche Passwortmanagement entwickelt. Statt eines festen Passwortes, das man variiert, merkt man sich eine bestimmte Formel zum Erstellen der Kennwörter. Das kann beispielsweise wie folgt aussehen: Zunächst nimmt man den Namen des jeweiligen Dienstes, für den man ein Kennwort erstellen möchte, etwa „meinebank“. Als nächstes schreibt man etwa den vierten Buchstaben immer groß und verschiebt den vorletzten Buchstaben an den Anfang des Wortes. So wird aus dem Kennwort „nmeiNebak“. Nun fügt man noch weitere Zahlen und Sonderzeichen an festen Positionen ein, etwa nach dem dritten Zeichen und an vorletzter Stelle. Dann wird aus einem einfachen Kennwort ein sicheres „nme2973iNeba?_!$k“. Eine weitere einfache Alternative: Wer beispielswiese die ersten Zeichen des Satzes „Ich habe einen Online-Zugriff auf mein Konto bei meiner Bank“ nimmt, der erhält ein „IheOZamKbmB“. Nun kann man noch Zahlen und Sonderzeichen einfügen und hat so ein sicheres und dennoch leicht zu merkendes Kennwort.

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