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Nordbayerische Gemeinde wurde Opfer einer Virus-Attacke

Nordbayerische Gemeinde wurde Opfer einer Virus-Attacke
Zweieinhalb Tag ging nichts mehr, weil ein Trojaner die Computer der Veitsbronner Gemeindeverwaltung attackiert hatte.

Die Attacke eines Trojaners hat die EDV-Anlage der Gemeinde Veitsbronn kürzlich außer Gefecht gesetzt und dafür gesorgt, dass die Verwaltung blockiert war. Die Bürger konnten zweieinhalb Tage lang keine Amtsgeschäfte im Rathaus erledigen.

Umsichtiges Handeln der Mitarbeiter verhinderte größere Schäden

Aus "ermittlungstaktischen Gründen" habe der Bürgermeister nach Rücksprache mit der Polizei die wahren Hintergründe zunächst nicht nennen können, wie er der Redaktion von nordbayern.de erläuterte.

Die Vorgänge schildert er wie folgt: Eine Mitarbeiterin wollte gerade eine Datei öffnen, um einen Brief zu schreiben, doch das habe nicht funktioniert. Statt der Vorlage tauchten nämlich auf dem Bildschirm plötzlich Hieroglyphen auf. Nach einem Rückruf beim IT-Beauftragten der Gemeinde wurden sofort alle Rechner vom Netz genommen. Von den etwa 25 Computern im Rathaus war deshalb nur ein Gerät betroffen, das innerhalb von Minuten identifiziert und isoliert wurde. Auf diese Weise gelang es, die weitere Verbreitung der Schadsoftware zu verhindern. Auch die Server, so Bürgermeister, waren nicht betroffen.

Dennoch kam es zur Verschlüsselung diverser Daten. Diese wurden über das Sicherungssystem aber wieder hergestellt. Erleichterung herrschte, dass durch die schnelle Reaktion der Mitarbeiter, die ihre PCs herunterfuhren, ein Datenabfluss nach außen verhindert wurde.

Trojaner kam per Bewerbungs-Mail

Eingeschleust wurde der Trojaner über eine fingierte Bewerbungsmail. 58 der 60 Virenscanner, sagt der Bürgermeister, hätten die Bedrohung nicht erkannt. Deshalb hat die Gemeinde ihr Sicherheitssystem jetzt aufgerüstet. In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag seien alle Rechner im Rathaus noch einmal gescannt worden, berichtet der Bürgermeister, der auch die Zusammenarbeit mit dem neuen Datenschutzbeauftragten des Landkreises lobend erwähnt. Was der Absender mit der Attacke erreichen wollte, vermag man nicht zu sagen. Ein Erpresserschreiben gebe es nicht, "vielleicht wollte er nur Schaden anrichten".

Der Fall Dettelbach

Vor drei Jahren hatte der Fall der unterfränkischen Kleinstadt Dettelbach Schlagzeilen gemacht. Nach einem Trojaner-Angriff, die Schadsoftware fand sich seinerzeit im Anhang einer E-Mail, kam es zu einem weitreichenden Ausfall der EDV und Datenverlusten. Die Kommune wurde erpresst. Sie zahlte damals 490 Euro Lösegeld in der Kryptowährung Bitcoin für eine Entschlüsselungssoftware und hatte dennoch tagelang mit Problemen zu kämpfen.

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