Verschlüsselung & Datensicherheit

Niederländischer Hacker verhaftet

Niederländischer Hacker verhaftet
Die niederländische Staatsanwaltschaft habe inzwischen entschieden, dass der Verdächtige vor Gericht gestellt werden müsse.

Laut Mitteilung der niederländischen Polizei wurde ein junger verdächtiger Hacker verhaftet. Der Sicherheitsspezialist McAfee hat nach eigenen Angaben bei den Ermittlungen „eine wichtige Rolle“ gespielt. Besagte Person steht demnach im Verdacht, Malware wie „Rubella“ und „Dryad“ in großem Stil produziert und verkauft zu haben und sei unter verschiedenen Namen in Hacker-Foren aktiv gewesen, wie datensicherheit.de dazu informierte.

Rubella, Cetan und Dryad im Angebot

Das High-Tech-Kriminalteam (THTC) der nationalen niederländischen Polizei soll vor Kurzen einen 20-jährigen Einwohner der niederländischen Stadt Utrecht verhaftet haben: Dieser stehe im Verdacht, Malware in großem Maßstab produziert und verkauft zu haben.
Der junge Mann habe Malware mit Namen wie „Rubella“, „Cetan“ und „Dryad“ angeboten, so dass Käufer damit Geheimcodes oder Malware unter anderem in „Word“- oder „Excel“-Dateien hätten einbinden können. Angesichts laufender Ermittlungen hätten Polizei und Staatsanwaltschaft seine Verhaftung nicht früher bekanntgegeben können.

Beim Aufspüren des Mannes Unterstützung durch McAfee

Der Verdächtige sei unter verschiedenen Namen in Hacker-Foren aktiv gewesen. Schließlich habe die Polizei sämtliche Namen auf eben diesen Mann in Utrecht zurückführen können – an seinem Computer sitzend sei dieser verhaftet wurde.
Beim Aufspüren des Mannes sei der Polizei geholfen worden, so auch durch Ermittlungen des Cyber-Sicherheitsunternehmens McAfee.

Makro-Builder Rubella bindet versteckten Code in Office-Dokumente ein

Der Verdächtige habe unter anderem den Makro-Builder „Rubella“ entwickelt und diesen zu Preisen von einigen hundert bis tausend Euro verkauft. Ein sogenannter Makro-Builder ist laut McAfee „ein Toolkit, das entwickelt wurde, um Fragmente von verstecktem Code in weit verbreitete ,Office‘-Dokumente wie ,Excel‘ und ,Word‘ einzubinden.“
Beim Öffnen einer solchen infizierten Datei werde dann der versteckte Code ausgeführt. Dieser Code könne unter anderem auch heimlich Malware herunterladen oder ein Programm auf dem Gerät starten. Der Makro-Builder würde Dokumente so gestalten, „dass sie normalerweise nicht von einem Virenscanner erkannt werden“.

Malware-Verbreitung per E-Mail mit infiziertem Dokument im Anhang

Die Verbreitung solcher Malware erfolge in der Regel über eine E-Mail mit einem infizierten Dokument im Anhang. Der Text der E-Mail solle Vertrauen beim potenziellen Opfer wecken und es dazu bringen, den Anhang zu öffnen. Das sei eigentlich eine Art Phishing, aber es sei sehr schwierig, sich davor zu schützen, warnen THTC und Staatsanwaltschaft.
Auf alle Fälle werde davon abgeraten, solche Dateien zu öffnen, anzusehen oder herunterzuladen – indes sollten aber alle Aktualisierungen für Sicherheitssoftware durchgeführt werden.

20.000 Euro in Krypto-Währungen gesammelt

Darüber hinaus seien bei dem Verdächtigen Daten von Dutzenden Kreditkarten sowie Handbüchern zum Thema „Carding“ (eine Art Kreditkartenbetrug) gefunden worden. Der junge Mann habe auch Zugangsdaten für Tausende Websites besessen – unbekannt sei, was er damit vorgehabt habe. Er habe ferner einen Betrag in Höhe von ca. 20.000 Euro in Krypto-Währungen wie „Bitcoins“ gesammelt, welche beschlagnahmt worden seien.
Die Untersuchung weiterer, möglicherweise rechtswidrig erworbener Beträge werde noch fortgesetzt. Zu gegebener Zeit werde ggf. eine Einziehung dieser Gelder erfolgen. Die niederländische Staatsanwaltschaft habe inzwischen entschieden, dass der Verdächtige vor Gericht gestellt werden müsse, wofür ein Termin allerdings noch nicht festgelegt worden sei.

 

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