Verschlüsselung & Datensicherheit

Der Hacker-Kongress in Hamburg im Rückblick

Der Hacker-Kongress in Hamburg im Rückblick
Kongress-Teilnehmer kritisieren Datensammelwut von Großunternehmen wie Facebook

Mit den 12.000 Besuchern, die den 32. Chaos Communication Congress in der vergangenen Woche besuchten, war das Hamburger Congress Centrum ausgebucht.  Laut ndr.de waren in den Spitzenzeiten 8.100 Geräte gleichzeitig im WLAN des Congresses angemeldet. Insgesamt wurden rund 660 Terabyte Daten hoch- und heruntergeladen.

Was waren die Schwerpunktthemen?

Aufklärung gegen das Datensammeln

Die Kongress-Teilnehmer prangerten die Datensammelwut von großen Unternehmen wie Facebook an. In diesem Zusammenhang machten sie sich stark für die Verteidigung von Persönlichkeitsrechten in der Gesellschaft.

Physiker Andreas Dewes warnte:

Eine wachsende Zahl von Entscheidungen werde in der daten-getriebenen Gesellschaft nicht mehr von Menschen, sondern von Maschinen getroffen.

Datenschutzaktivist Max Schrems forderte mehr Bildung und Aufklärung:

Es kann nicht sein, dass wir den Kindern in der Grundschule das Häkeln und Stricken beibringen - ihnen aber nicht erklären, wie ein Computer oder Server funktioniert.

Die Bedeutung des Tor-Netzwerkes

Ein Instrument zur Reduzierung der Erfassung von Daten ist das Tor-Projekt, mit dem Nutzer anonym im Netz surfen können. Das Tor-Netzwerk arbeitet mit dazwischen geschalteten Servern, so dass nicht mehr festgestellt werden kann, wer sich für eine bestimmte Webseite interessiert. Datenpakete werden dabei verschlüsselt weitergegeben. Weltweit nutzen mehr als zwei Millionen Menschen das Netzwerk.

3D-Drucker eine Gefahr für die Umwelt

Es ist die Plastik-Müllflut, die die 3D-Drucker zur ernsten Gefahr für die Umwelt werden lassen. Das mahnte der Karlsruher Experte Christian Lölkes an. Fünf bis zehn Prozent aller Druckerzeugnisse seien Ausschuss und wanderten auf den Müll.  Nach Schätzungen von Marktforschern soll die die Zahl der weltweit verkauften 3D-Drucker im nächsten Jahr von 200.000 auf 500.000 steigen. Grund für den Anstieg seien die geringen Einstiegspreise von inzwischen 500 Euro.

Sicherheitsalbträume des Jahres 2015

Das waren laut CCC-Sprecher Frank Rieger und Kompagnon Ron unter anderem, die nicht vollständige Löschbarkeit von Nutzer-Daten bei 500 Millionen im Umlauf befindlichen Android-Handys und Tablets. Dazu gehörte auch der Angriff auf das IT-System des Bundestags und der riesigen Diebstahl von elektronischen Personalakten bei der US-Regierung. Generell wurden auch Hersteller von elektronischen Geräten wegen zahlreicher Sicherheitslücken gerügt, die einfach aus Nachlässigkeit vorhanden sind. Nicht zuletzt werde es 2016 wieder Streit darüber geben, ob Hersteller von Verschlüsselungstechnologien der Polizei eine Art Generalschlüssel zur Verfügung stellen müssen.

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