Mit Malware Kryptowährung geschürft
Wie cointelegraph.com unter Berufung auf The Asahi Shimbun berichtete, werden die festgenommenen Personen verdächtigt, Malware auf den Computern der Opfer installiert zu haben, um die Kryptowährung auf unbefugte Weise abzubauen. Die Verdächtigen betrieben angeblich eigene Websites, um die Krypto-Minen-Malware zu verbreiten, darunter das Programm "Coinhive", mit dem Monero (XMR) betrieben wird.
Der Fall gegen 16 Männer im Alter zwischen 18 und 48 Jahren wurde erstmals am 14. Juni angekündigt, die ersten Verhaftungen fanden bereits im März statt, heißt es in dem Bericht. Die größte Geldsumme, die die mutmaßlichen Verdächtigen durch Kryptojacken erhielten, belief sich auf 120.000 Yen (933 Euro). Der Bericht betont, dass die Verdächtigen nur 70 Prozent der Kryptowährung gewinnen konnten, die restlichen 30 gingen an Coinhive, wie es weiter dazu heißt.
Harte Maßnahme
Hisashi Sonoda, ein Professor an der Konan Law School, der sich auf Cyberkriminalität spezialisiert hat, erklärte, dass sofortige Festnahmen eine übermäßige Maßnahme gewesen sein könnten, da es keine rechtlichen Präzedenzfälle für die Behandlung ähnlicher Fälle gibt.
Coinhive wurde im Jahr 2017 eingeführt und ist eines der am weitesten verbreiteten Online-Tools, um Monero auf Websites zu minen, die die Verarbeitungsleistung der Besucher nutzen. Es wurde verwendet, um Computer über YouTube sowie auf Websites von Behörden und Universitäten zu erreichen.
Strafzahlung verhängt
Wie cointelegraph.com ebenfalls berichtete, habe die japanische Polizei eine Untersuchung in einem weiteren Fall von Kryptojacken mit dem Einsatz von Coinhive eingeleitet.
Die Staatsanwaltschaft hat drei Personen untersucht, die mutmaßlich für den Betrieb von Websites verantwortlich sind, auf denen Coinhive-Malware verbreitet wird. Einer der Verdächtigen wurde Berichten zufolge vom Yokohama Summary Court zur Zahlung von 100.000 Yen (780 Euro) Geldstrafe verurteilt.
Cryptojacking
Unter dem Begriff "Cryptojacking" versteht man die unautorisierte Nutzung eines fremden Computers zum "Schürfen" von Kryptowährungen wie Bitcoin. Das bewerkstelligen kriminelle Hacker, indem sie ihre Opfer beispielsweise dazu bringen, auf schadhafte Links in einer E-Mail zu klicken. Auch verseuchte JavaScript-Ads sind ein gängiges Mittel, um Zugang zu bekommen. Fortan werkelt der Cryptominer im Hintergrund fleißig - die arglosen Opfer merken nichts davon und bedienen ihre Rechner wie gewohnt. Einziger Hinweis auf ein mögliches Cryptomining wider Willen: wiederkehrende Performance-Einbrüche und dauerhafter Input-Lag, so computerwoche.de
Weiterführende Links:
asahi.com: Arrests made over viruses used to mine for cryptocurrency
computerwoche.de: Cryptomining wider Willen
cointelegraph.com: Japan: 16 Menschen im Cryptojackingfall verhaftet