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BKA-Staatstrojaner ein zahnloser Tiger?

BKA-Staatstrojaner ein zahnloser Tiger?
Ermittler konstatieren: Erste Version der Remote Control Interception Software unbrauchbar!

Ein eigener Staatstrojaner war eigens geschaffen worden, um die deutschen Behörden mit einer zeitgemäßen Abhörtechnik auszurüsten. Das bedeutet, auch verschlüsselte Kommunikation zu überwachen. Doch die Behörden scheinen von der vom BKA entwickelten Malware wenig begeistert.

Remote Control Interception Software unbrauchbar

Die Ermittler verweisen auf einen unbrauchbaren Leistungsumfang des Staatstrojaners, der offiziell als Remote Control Interception Software (RCIS) bezeichnet wird, wie winfuture.de unter Berufung auf einen Bericht der Welt darlegte. Offensichtlich besteht das Problem darin, dass wie es heißt, in einer Zeit, in der quasi alle Menschen über ihre Smartphones per WhatsApp kommunizieren, darunter auch einige potenzielle kriminelle Zielpersonen, die Malware in der Version 1.0 lediglich Windows-PCs ausspionieren kann, die für die Kommunikation via Skype genutzt werden.

Die Malware, die zu 99 Prozent als untaugliche Software gilt, füllt nun die Schubladen des BKA. Immerhin hat deren Entwicklung einmal mehrere Millionen Euro gekostet. Wie dazu verlautet sollen es genau 5,77 Millionen Euro, zuzüglich noch einmal 190.000 Euro für die eingeholte TÜV-Zertifizierung, gewesen sein.

Version RCIS 2.0 in Arbeit

Aktuell soll an einer Version 2.0 gearbeitet werden. Diese soll dann auch Smartphone tauglich sein. Inwiefern nur Android- Geräte oder auch iPhones einbezogen sind ist derzeit unklar. Ziel ist es wohl, die Kommunikation abzufangen, bevor sie in den diversen Messengern verschlüsselt und in die Datenleitungen geschickt wird.

In Frage gestellt wird derzeit der Zeitplan. In die aktuelle Erarbeitung soll die neue Behörde "Zentrale Stelle für Informationstechnik im Sicherheitsbereich" (Zitis) eingebunden sein. Der Plan sieht vor, dass 400 Hacker planmäßig im Auftrag staatlicher Behörden aktiv sein sollen. Dazu heißt es weiter, dass das Interesse für einen solchen Job nicht gerade groß ist. Offensichtlich können die staatlichen Stellen nur einen Bruchteil dessen zahlen, was ein Security-Spezialist in der freien Wirtschaft verdient. Daher konnten bisher gerade einmal 20 Stellen besetzt werden.

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