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Sicherheitsexperte: Windows 7 sicherer als Windows 10

Sicherheitsexperte: Windows 7 sicherer als Windows 10
Sicherheitsexperte des CERT empfiehlt weiterhin das flexible EMET-Tool

EMET ist das Anti-Hack-Tool von Microsoft, das derzeit noch aktiv ist. Ab 2018 soll der Support für diese Software jedoch eingestellt werden. Microsoft begründet diesen Schritt mit Sicherheitsmaßnahmen, die in Windows 10 ohnehin integriert seien. Ein renommierter Sicherheitsexperte des CERT ist hier anderer Meinung.

EMET für überflüssig erklärt

Das Hilfsprogramm Enhanced Mitigation Experience Toolkit (EMET) hat Microsoft für überflüssig erklärt. Die Begründung sei durch Windows 10 gegeben, bei dem derartige Sicherheitsmaßnahmen ein integraler Bestandteil sind. Das Tool soll daher auslaufen und ab Mitte 2018 nicht mehr unterstützt werden, wie zdnet.de erläuterte.

Gestandene Sicherheitsexperten, darunter der renommierte CERT-Sicherheitsexperte Will Dormann von der Carnegie Mellon University hält das jedoch für bedenklich. Er sieht mit der weiteren Aufrechterhaltung von EMET mehr Kontrollmöglichkeiten, eine flexiblere Konfiguration sowie eine bessere Eignung zur Sicherung älterer Anwendungen.

Kritik vom CERT-Experten

Der CERT-Sicherheitsexperte kommentiert zu der Entscheidung von Microsoft in einem Blogeintrag:

„Es ist ziemlich klar, dass eine auf einem standardmäßigen Windows-10-System laufende Anwendung nicht über die gleichen Schutzmaßnahmen verfügt wie eine Anwendung, die auf einem Windows-10-System mit sauber konfiguriertem EMET läuft“

„Selbst ein Windows-7-System mit konfiguriertem EMET schützt Ihre Anwendung besser als ein unverändertes Windows-10-System.“

 

Das Anti-Hack-Tool EMET

  • EMET soll generell die Ausnutzung  von Sicherheitslücken in der Software vermeiden helfen.
  • Nutzer oder Admins können damit für ausgewählte Programme zusätzliche Sicherheitstechnologien zur Schadensbegrenzung einsetzen, um diese nachträglich abzuhärten.
  • Zahlreiche Angriffsmethoden, die von Schadsoftware und Exploits ausgenutzt werden, lassen sich damit blockieren.
  • Der Vorteil von EMET liegt in der flexiblen Anwendung, die es ermöglicht verschiedene Sicherheitstechnologien für jede Anwendung einzeln ein- oder auszuschalten. Damit können auch ältere Programme sicherer arbeiten.
  • EMET bietet daneben auch systemweite Sicherheitsvorkehrungen, die gut über eine einheitliche Bedienoberfläche zu verwalten sind.

 

Sicherheitsexperte empfiehlt den Einsatz von EMET

Trotz verschiedener in Windows 10 eingebauter Sicherheitsmechanismen zur Verhinderung von Exploits empfiehlt der Sicherheitsexperte grundsätzlich den Einsatz von EMET auch über den 31. Juli 2018 hinaus.

Wenn es um die Verhinderung von Exploits gehe, sei ein Upgrade auf Windows 10 durchaus eine gute Idee. Für ratsam hält Will Dormann aber auch weiterhin die Installation von EMET und seine Konfiguration für anwendungsspezifische Abwehrmechanismen, sein Kommentar lautet:

„Windows 10 bietet nicht all die Features zur Abwehr, auf die sich EMET-Administratoren schon länger verlassen können.“

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