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Russland will Nutzung von VPN-Diensten einschränken

Russland will Nutzung von VPN-Diensten einschränken
Die Nutzung von VPN-Diensten ist in Russland ab dem 1. November eingeschränkt.

Mit einem neuen Gesetz, das ab dem 1.November in Kraft getreten ist, will Russland die Nutzung von VPN-Diensten stark einschränken. Damit soll der Verbreitung extremistischer Inhalte Einhalt geboten werden. Kritiker sehen dahinter den Wunsch nach mehr staatlicher Kontrolle im Netz.

Auch Tor Browser betroffen

In Russland tritt ab dem 1. November ein Gesetz in Kraft, das die Nutzung von VPN-Diensten stark einschränkt. Das Gesetz wurde bereits im Juli verabschiedet und soll den anonymen Zugang zu den in Russland gesperrten Webseiten verhindern. Ebenfalls betroffen ist der anonyme Browser Tor, wie paz-online.de dazu berichtete.

Ziel der Gesetzgebung ist es, Nutzer die mittels VPN-Diensten anonym im Netz surfen und damit länderspezifische Sperren umgehen, zu beschränken. Die russische Regierung will alle Dienste, die Anonymität im Internet gewähren, zwingen, ihren Nutzern den Zugang zu gesperrten Webseiten zu verweigern.

Zeitfenster 30 Tage

Die Aufsichtsbehörde für Massenmedien wolle VPN-Diensten und anderen „Anonymizerern“ 30 Tage Zeit geben, um sich Zugang zur föderalen Datenbank zu verschaffen, in der illegale Webseiten verzeichnet sind, informierte der Behördenchef Alexander Scharow auf der Website der Aufsichtsbehörde.

Scharow sagte:

„Wenn den Forderungen nicht entsprochen wird, können entsprechende Dienste gesperrt werden.“

Beliebte VPN-Anbieter würden bereits mit der Behörde kooperieren.

Whistleblower Snowden sieht Gesetz kritisch

Sowohl Amnesty International als auch der in Russland lebende Whistleblower Edward Snowden haben das Gesetz kritisiert. Snowden schrieb dazu auf Twitter:

Russland verbiete die Nutzung grundlegender Sicherheitsinstrumente, was das Land

„weniger sicher und weniger frei“

Für die Durchsetzung des Gesetzes ist unter anderem der russische Inlandsgeheimdienst FSB zuständig. Es bleibt unklar, wie genau Anbieter gesperrt werden sollen, die sich weigern, mit dem FSB zusammenzuarbeiten. Experten halten die Sperrung der Websites von VPN-Anbietern selbst für realistisch.

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