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Cyberangriff auf das Internet der Dinge: ZigBee-Wurm kann das Licht ausschalten

Kein Zukunftsalbtraum mehr: Drohnenangriff auf Smart Home
KKein Zukunftsalbtraum mehr: Drohnenangriff auf Smart Home

Nichts scheint im Alltag mehr sicher zu sein. Heise.de berichtete jetzt über die Möglichkeit, Smart-home-gesteuerte Glühbirnen durch Drohnenangriffe zu infizieren. Gefährdet seien laut Forschungsergebnissen drahtlos verbundene Birnen, die einen Firmware-Wurm untereinander verbreiten können. Ein paar flackernde Lampen im Haushalt wären noch verkraftbar — aber was wäre, wenn Internet-of-things-Schadsoftware ganze Quartiere, Städte oder Regionen dunkel werden lässt?

Erst diese Woche gab es einen Hacker-Attacke auf Heizungen in Finnland, jetzt sind offenbar auch Glühbirnen schon nicht mehr sicher vor Cyber-Attacken: Israelische und kanadische Sicherheitsforscher haben einen Hardcore-Test des Internet of things gewagt und einen Wurm programmiert, der automatisch benachbarte Philips-Hue-Birnen infiziert und von einer zur anderen springt — laut den Wissenschaftlern eine so genannte „ZigBee Chain Reaction“. Für den Angriff wurde eine Lücke in der Umsetzung des Funkprotokolls ZigBee ausgenutzt. Darüber hinaus gelang es den Forschern, die Schadsoftware mit den Schlüsseln von Philips zu versehen und so zu verbreiten.


Das Fatale: Die Angriffe konnten über Drohnen oder durch das Vorbeifahren aus dem Auto aus einer Entfernung von bis zu 150 Metern gestartet werden. Eigentlich sollte die Software der Birnen die Signalstärke der eingehenden Funkbefehle genau ausmessen und verhindern, dass andere User sich über Entfernungen von mehr als einem Meter in das Funknetz des „smarten Geräts“ einloggen können. Für die Angrifffe galt: Je näher die Birnen einnader waren, desto schneller verbreitete sich der Wurm.

Entwarnung für alle Smart-Home-Nutzer: Sicherheitslücke bei Philipps ist gepatched

Smart-Home-Nutzer können beruhigt sein: Die Sicherheitslücken wurden im Juli entdeckt, Philips hat im Oktober mit einem Update die Lücken geschlossen. Doch die Forscher geben keine Ruhe: Mittlerweile forschen sie an der Möglichkeit, über die in den Lampen eingebauten ZigBee-Sendern auch in den WLAN-Verkehr im Umfeld der Glühbirnen einzudringen, ihn zu stören oder unerwünschte Daten zu verbreiten und anzuzapfen. Dann könnten bald überall die Lichter ausgehen … zumindest im Testumfeld …

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