Betrüger locken Verbraucher mit E-Mail zu Pilotprogramm „Digitaler Euro“

Der IT-Sicherheitsanbieter Kaspersky warnt vor einer betrügerischen E-Mail-Kampagne, in der Cyber-Kriminelle den Anschein erwecken, als ob das deutschen Bundesfinanzministerium ein Pilotprogramm zur Einführung des „digitalen Euros“ aufgelegt hätte. Tatsächlich prüft die Europäische Zentralbank gemeinsam mit den nationalen Zentralbanken der EU-Mitgliedsstaaten eine mögliche Einführung einer digitalen Währung.

Der IT-Sicherheitsanbieter Kaspersky warnt vor einer betrügerischen E-Mail-Kampagne, in der Cyber-Kriminelle den Anschein erwecken, als ob das deutschen Bundesfinanzministerium ein Pilotprogramm zur Einführung des „digitalen Euros“ aufgelegt hätte. Tatsächlich prüft die Europäische Zentralbank gemeinsam mit den nationalen Zentralbanken der EU-Mitgliedsstaaten eine mögliche Einführung einer digitalen Währung. [1] Dieses Prüfverfahren steht jedoch noch am Anfang und von offizieller Seite ist man weit von dem Schritt entfernt, sich damit an Verbraucher zu wenden. Bei den entsprechenden E-Mails handelt es sich um eine kriminelle Kontaktaufnahme mit Betrugsabsicht.

In den betrügerischen E-Mails der aktuellen Kampagne lesen die Empfänger, das Bundesfinanzministerium habe eine Gruppe von Personen ausgewählt, die sich für ein exklusives Pilotprogramm in Höhe von 750 Milliarden Euro zur Einführung des Digitalen Euro bewerben können. Es handle sich bei dem Programm um eine Sonderfördermaßnahme mit dem Ziel, der steigenden Inflation entgegenzuwirken, indem Eigenkapital gewinnbringend in den Digitalen Euro umgeschichtet werde. Voraussetzung für eine Teilnahme sei die Bereitschaft zu einem Investment von mindestens 10.000 Euro. Der im Anschreiben enthaltene Zugangsschlüssel berechtige zur Abgabe einer Bewerbung auf der Website des angeblichen Pilotförderprogramms. Auf der Betrugswebsite selbst werden die so geköderten Interessenten aufgefordert, ihre Kontaktdaten, inklusive Handynummer, für die Zusendung der Programmunterlagen anzugeben.

„Zuerst werden die Opfer auf eine falsche Website gelockt, auf der sie zur Eingabe diverser persönlicher Daten verleitet werden. Später, in einem zweiten Schritt, werden die Betrüger wahrscheinlich per Telefon oder E-Mail Kontakt aufnehmen und erklären, wie Geld nun direkt in das Digitaler-Euro-Programm investiert werden soll“, erläutert Olga Svistunova, Sicherheitsexpertin bei Kaspersky. „Meiner Meinung nach stellen sich die Betrüger so eine Liste wohlhabender Nutzer zusammen. Dies – zusammen mit der täuschend echt anmutenden Website und Nachrichten – weist auf einen professionellen Akteur hin. Nutzer sollten bei entsprechenden Angeboten via Mail sehr aufmerksam sein und keinesfalls ihre Daten preisgeben,“ warnt Svistunova.

Nach Angaben von Kaspersky haben Sicherheitsexperten bislang drei betrügerische Domains mit Inhalten zum „digitalen Euro“ und über 30 dieser Scam-E-Mails entdeckt. Die mehrstufige Vorgehensweise der Cyber-Kriminellen lässt darauf schließen, dass die Betrüger ihren Opfern sensible Daten als auch Geld entwenden wollen. Verbraucher sollten bei Angeboten, die ihnen ungefragt zugesandt werden, stets sorgfältig den Absender und dessen Emailadresse überprüfen. Finden sich Tippfehler oder eine andere Auffälligkeit in der Absenderadresse, so sollten man keinen in der E-Mail enthaltenen Link öffnen. Wenn sich Verbraucher für ein solches Angebot interessieren, sollten sie, um sich abzusichern, zunächst die offizielle Website des Unternehmens über eine beliebige Suchmaschine suchen und aufrufen – und dann prüfen, ob es die in der E-Mail angebotene Aktion tatsächlich gibt.

 

Screenshots der aktuellen Scam-Versuche sind verfügbar unter https://box.kaspersky.com/d/ba0094a50d314465826b/

[1] https://www.ecb.europa.eu/paym/digital_euro/html/index.de.html

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