PSYLock: Zeige mir, wie du tippst, und ich sage dir, wer du bist

Keylogger, also Programme, die Tastaturanschläge protokollieren, haben als Werkzeug für Identitätsdiebstahl bald ausgedient. Jedenfalls, wenn sich das Verfahren durchsetzt, das Forscher an der Universität Regensburg entwickelt haben.

"PSYLock" nennt sich dieses Verfahren. Anwender identifizieren sich zwar nach wie vor dadurch, dass sie etwas in die Tastatur tippen, aber jetzt kommt es nicht mehr darauf an, was sie schreiben, sondern wie sie es tun.

Das Tippverhalten jedes Menschen ist nahezu einzigartig, vergleichbar mit einer Handschrift. Kennzeichnend ist dabei die Tippdynamik. Es werden Geschwindigkeit und Rhythmus, die Fähigkeit, selten gebrauchte Tasten schnell zu finden, und die Fingerfertigkeit beim Tastengreifen zur Analyse herangezogen.

"Ein Java-Applet autentifiziert den Nutzer. Der Vorteil ist, dass man sich kein Passwort mehr merken muss. Außerdem ist es nicht mehr möglich seine Zugangsdaten an Dritte weiterzugeben", erklärt Florian Allwein, Pressesprecher von ibi research, in deren Auftrag das Verfahren entwickelt wird.

PSYLock gehört zu den biometrischen Identifikationsverfahren. Im Gegensatz zum Netzhautscan oder zur Identifikation per Fingerabdruck benötigt dieses Verfahren aber keine spezielle Hardware, jede herkömmliche Tastatur eignet sich. Wenn das Verfahren Marktreife erlangt hat, dürften für Keylogger-Phisher magere Zeiten anbrechen.

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