Gamer weniger von Malware bedroht

Eine Bilanz der Bedrohungslage für Online – Spieler zog Kaspersky Lab im Vorfeld er gamescom 2014 (13. bis 17. August 2014 in Köln). Fazit der Untersuchungen war: Es gibt einen Rückgang bei Angriffszahlen mit Schadprogrammen, die es ausschließlich auf Gamer abgesehen haben.
Die schlechte Nachricht: Cyberkriminelle haben derzeit generell Account-Login-Daten – auch von Online-Spielern – im Visier. Bei deutschen Nutzern identifizierte Kaspersky Lab im ersten Halbjahr 2014 insgesamt 3.600 Attacken, bei denen spezielle Gaming-Malware eingesetzt wurde. Im vergangenen Jahr waren es im selben Zeitraum mehr als 18.000 Angriffe, was damals einem absoluten Hoch entsprach. Von einem allgemeinen Rückgang von Trojanern, Würmern und Co. kann allerdings mit täglich 315.000 neu entdeckten Schadprogrammen keine Rede sein. Lobend wird die Spieleindustrie erwähnt. Die Spieleentwickler integrieren immer bessere Sicherheitsmechanismen und stellen Cyberkriminelle vor große Hürden, die Spiele als Angriffsziel dann weniger rentabel machen. Kaspersky Lab stellt derzeit einen generellen Anstieg und eine zunehmende Professionalisierung bei Phishing-Attacken fest. Beliebteste Ziele sind Nutzer Sozialer Netzwerke, Kunden von Banken und Online-Händlern sowie E-Mail-Nutzer. Online-Spieler folgen auf Rang vier. So zielten 2,3 Prozent aller weltweit im vergangenen Jahr von Kaspersky Lab gemessenen Phishing-Angriffe auf Online-Spieler ab. Beim Phishing versenden Cyberkriminelle betrügerische Spam-Mails oder Social-Media-Nachrichten, die einen Link auf eine gefälschte Webseiten enthalten, auf der dann beispielsweise sensible Informationen wie Account-Zugangs-Daten von Spielern abgefragt werden. Cyberkriminelle versprechen sich von gehackten Spieler-Accounts den Zugang zu sensiblen Zahlungsinformation oder zu virtuellen Gegenständen.
Kaspersky gibt folgende Sicherheitstipps für Gamer:
Aktuelle Virenschutzlösungen wie Kaspersky Internet Security [4] schützen dediziert vor Phishing-Attacken. Zudem profitieren Online-Spieler von einem Gaming-Modus, mit dem sie sicher und ungebremst in virtuelle Welten eintauchen können.
Grundsätzlich sollten Gamer ihre Rechner mit den darauf laufenden Betriebssystem und Programmen aktuell halten sowie Sicherheitsdienste der Spieleanbieter nutzen.
Essentiell für Spieler ist die Nutzung starker Zugangsdaten für ihre Accounts. Ein gutes Passwort sollte grundsätzlich möglichst lang sein und mindestens 12 Zeichen umfassen. Zudem sollte man für jeden Account ein einzigartiges Passwort nutzen. Feststehende Begriffe (etwa aus einem Wörterbuch oder den eigenen Namen) sowie aufeinander folgenden Zeichen wie „12345“ sollten man vermeiden, und sowohl Groß- und Kleinschreibung als auch Sonderzeichen und Zahlen integrieren [5].
Darüber hinaus sollten Gamer immer den gesunden Menschenverstand walten lassen. Gerade bei Phishing-Attacken setzten Cyberkriminelle auf professionell aufbereitete E-Mails. Anwender sollten daher nie auf in E-Mails enthaltenen Links klicken. Internetadressen sollten immer manuell beziehungsweise über die Verwendung von Lesezeichen eingeben werden.
Gamer sollten inoffizielle Patches oder Modifikationen von dubiosen Quellen meiden. Ansonsten läuft man Gefahr, sich einen Trojaner einzufangen, der es auf Passwörter abgesehen hat. Gamer sollten für die genutzten Kredit- oder Kundenkarten immer nur ein so hohes Guthaben anlegen, wie es gerade benötigt wird – falls doch mal eine Lücke entsteht.

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