Conficker: Nur ein schlechter Aprilscherz?

Wir schreiben den 1. April 2009. Vielen Computer-Anwendern ist nicht nach Aprilscherzen zu Mute, erwarten sie doch in jeder Minute die digitale Apokalypse. Doch bislang versagt weder das Internet, noch kommt es zu kontinentalen bis globalen Stromausfällen oder gar Flugzeugabstürzen. Alles nur Panikmache?

In der Tat erinnert die derzeitige Erwartungshaltung an die Situation, die am 1. Januar 2000 herrschte: Vermeintliche Experten hatten einen Zusammenbruch aller computergestützten Systeme, vom Mikrowellenbackofen über Lebenserhaltungssysteme in Krankenhäusern bis hin zu Flugzeugsteuerungen und der Energieversorgung vorhergesagt - und nicht wenige hatten an der Angst vor dem "Millenium-Bug" gut verdient. Das neue Jahrtausend war auch wirklich plötzlich und unerwartet über die Menschheit hereingebrochen...

Ähnlich ist die derzeitige Situation: Dass der erste April unmittelbar auf den Monat März folgen würde, war so nicht zu erwarten, weshalb viele Computernutzer nicht mehr die Gelegenheit hatten, ihren Rechner einem Virenscan zu unterziehen. Auch die Infektionen geschahen überfallartig: Beim ersten Auftreten des Conficker-Wurms waren Sicherheitsupdates, die eine Infektion hätten verhindern können, erst seit wenigen Monaten verfügbar. Dass Conficker sich in Behörden, Parlamenten und sogar bei der Bundeswehr breit machen konnte, spricht weniger für dessen Gefährlichkeit als für das kaum vorhandene Sicherheitsbewusstsein gerade bei Personen, die es eigentlich besser wissen müssten.

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