Business Security, Verschlüsselung & Datensicherheit

Studie: SentinelOne zu Ransomware

Es sind immer noch Ransomware-Angriffe, die sich zu einem kostspieligen Massenphänomen entwickelt haben. Das macht die von SentinelOne in Auftrag gegebene Studie deutlich. Fast drei Viertel der Unternehmen in Deutschland wurden demnach in den vergangenen zwölf Monaten Opfer von Ransomware. Die Kosten dieser Attacken beliefen sich auf durchschnittlich rund 750.000 Euro pro Unternehmen.

Zunehmende Bedrohungslage

Die aktuelle Studie des Endpunktschutz-Spezialisten SentinelOne zeigt eine Zuspitzung der Bedrohungslage, wie it-business.de dazu ausführte. So gaben 2016 „nur“ rund die Hälfte der deutschen Unternehmen (51 Prozent) an, innerhalb eines Jahres Opfer von Ransomware geworden zu sein.

Nun ist dieser Wert in den letzten 15 Monaten um fast 20 Prozent angestiegen. Unverändert geblieben ist der Umfrage zufolge der Hauptfokus der Cyberkriminellen. Knapp die Hälfte der Befragten (49 Prozent) gaben an, die Angreifer hätten es vornehmlich auf Mitarbeiterdaten abgesehen.

Schwachpunkt Mitarbeiter

Wie es dazu heißt, ist es immer wieder die Nachlässigkeit von Mitarbeitern, die laut der Studie für das erfolgreiche Eindringen von Ransomware verantwortlich ist. Das gibt fast jeder zweite befragte als Grund an. Unterstützt wird dies durch die Tatsache, dass Phishing über E-Mail oder Social Media mit 76 Prozent als häufigstes Einfallstor für Cyber-Erpresser angegeben wurde.

Vier von zehn der Security-Verantwortlichen sehen allerdings im Einsatz unzureichender Antivirus-Lösungen, die die Verschlüsselungs-Software nicht stoppen konnten, den Grund für den Befall durch Ransomware.

Hohe Lösegeldzahlungen bieten keine Entschlüsselungsgarantie

Obwohl Sicherheitsexperten und die Polizei eindringlich von Lösegeldzahlungen abraten, geben viele Unternehmen den Forderungen der Cyber-Erpresser noch immer nach. So zeigt der Report, dass fast drei von zehn Unternehmen in Deutschland (29 Prozent) die geforderten Lösegeldsummen bezahlt haben – die Analysten gehen von rund 750.000 Euro pro Unternehmen aus.

Dass dies jedoch keine Garantie für eine Entschlüsselung der Daten ist, mussten viele Unternehmen schmerzlich erfahren: 61 Prozent der Befragten gaben an, dass die Daten trotz Begleichung des geforderten Betrages verschlüsselt blieben und 32 Prozent erlebten, dass vertrauliche Daten nach der Lösegeldzahlung veröffentlicht wurden. Knapp die Hälfte der Betroffenen (45 Prozent) hat darüber hinaus nach dem ersten Geldtransfer weitere Lösegeldforderungen erhalten.

Mehr IT-Sicherheit nach Ransomware-Attacken

Doch haben Ransomware-Angriffe auch durchaus positive Folgen:

  • 71 Prozent der Betroffenen haben ihre Ausgaben für IT-Sicherheit nach einem Angriff erhöht.
  • 44 Prozent gaben an, fortan Maßnahmen zur Risikominderung fokussieren zu wollen.

Generell sehen die deutschen Sicherheitsexperten positiv in die Zukunft. So sind 91 Prozent zuversichtlich, dass sie Ransomware-Angriffe fortan besser abwenden können. Ein Hauptgrund für diesen Optimismus dürfte dabei die Tatsache sein, dass sie traditionelle, signaturbasierte Antivirus-Lösungen durch fortschrittliche Endpunkttechnologie ersetzt haben.

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