Der Cyber-Sicherheitsanbieter Kaspersky warnt, aktuelle Daten zu Cyber-Bedrohungen zeigten, dass Nutzer vermehrt mit Phishing konfrontiert sind, das in Zusammenhang mit Krypto-Währungen und den dazugehörigen digitalen Angeboten steht. Die Anzahl der entsprechenden Phishing-Angriffe habe im Vergleich zu 2021 im letzten Jahr um 40 Prozent zugelegt und inzwischen die Schallgrenze von über 5 Millionen überschritten. [1] Anfang 2023 hatten Sicherheitsexperten bei Kaspersky bereits darauf aufmerksam gemacht, dass in einer aktuellen Verbraucherbefragung jede siebte Befragte angegeben hatte, er sei bereits mindestens einmal von Krypto-Phishing betroffen gewesen.
Die meisten Krypto-Betrüger verwenden nach wie vor schon bekannte Maschen und versuchen, ihre Opfer über gefälschte Krypto-Wallet-Seiten oder Giveaway-Scams in die Falle zu locken. Allerdings setzen Cyber-Kriminelle inzwischen vermehrt auch auf neue Taktiken. In einer kürzlich von Kaspersky entdeckten Phishing-Kampagne erhielten Nutzer per E-Mail eine englischsprachige PDF-Datei, in der behauptet wird, sie hätten sich vor langer Zeit auf einer Cloud-Mining-Plattform für Krypto-Währungen registriert und müssten nun dringend eine große Summe in Krypto-Währungen abheben, da ihr Konto inaktiv sei. Die Datei enthält zudem einen Link zu einer gefälschten Mining-Plattform. Vor der vermeintlichen Auszahlung der Krypto-Währung müsse der Nutzer allerdings noch ein Formular mit persönlichen Informationen wie Karten- oder Kontonummer ausfüllen und eine Provision an die angegebene Wallet-Adresse zahlen, wahlweise direkt oder über seine Krypto-Wallet.
Dass Cyber-Kriminelle Zeit und Energie in neue Betrugsmaschen für Phishing im Krypto-Markt aufwenden, ist nicht weiter verwunderlich, erfreuen sich Krypto-Währungen doch als Kapitalanlage inzwischen zunehmender Beliebtheit. Laut Angaben von Statista, einem deutschen Anbieter für Markt- und Konsumentendaten, wollen 14 Prozent der Deutschen in den kommenden zwölf Monaten in Krypto-Währungen wie Bitcoin oder Ethereum investieren. [2] Olga Svistunova, Sicherheitsexpertin bei Kaspersky, warnt in diesem Zusammenhang vor den zunehmend aggressiven Methoden der Cyber-Kriminellen und rät Verbrauchern, Krypto-Angebote mit besonders besonnenem Blick zu prüfen: „Trotz der zahlreichen Unruhen der vergangenen sechs Monaten auf dem Krypto-Markt denken noch immer viele Menschen bei Krypto-Währung als erstes an schnelles Geld. … Daher ebben Krypto-bezogene Bedrohungen auch nicht ab. Um Opfer in ihre Netze zu locken, lassen sich Cyberkriminelle immer neue und interessantere Strategien und Techniken für ihre Zwecke einfallen.“
[1] https://securelist.com/financial-cyberthreats-in-2022/109219/
