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Der Bankautomaten-Coup: 13 Millionen Euro gestohlen

Der Bankautomaten-Coup: 13 Millionen Euro gestohlen
Im Land des Lächelns gelang Cyberkriminellen ein dreister Coup

In etwa zwei Stunden sollen etwa 100 Kriminelle in Japan Bankautomaten im ganzen Land geplündert haben. Die Kreditkartendaten sollen sie dafür in den IT- Systemen der größten Bank Südafrikas abgegriffen haben. Mit den Daten hatten sie insgesamt 1600 gefälschte Kreditkarten erstellt, die sie 14.000 Mal für Abhebungen nutzten.

Ein filmreifer Coup

Wie krone.at berichtete ist die angewendete Vorgehensweise äußerst raffiniert und geradezu filmreif. Laut dem IT-Portal golem.de hatten Kriminelle bei der Standard Bank Group aus Südafrika massenhaft Kreditkartendaten in ihre Gewalt gebracht. Die Bank spricht von "fiktionalen Kreditkarten" und einem finanziellen Schaden von rund 17 Millionen Euro.

Dar Bankautomaten-Coup, den die kriminellen in Japan ausführten richtete einen echten Schaden an. Mit den erbeuteten Kreditkartendaten wurden etwa 1600 gefälschte Kreditkarten erstellt, die dann an Mittelsmänner in Japan verteilt wurden.

Konzertierte Aktion im ganzen Land

In einer gemeinsamen Aktion gingen die Mittelsmänner am 15. Mai, gleichzeitig in ganz Japan, ans Werk. Innerhalb von nur zweieinhalb Stunden sollen die Täter umgerechnet 12,7 Millionen Euro erbeutet haben. Rund hundert Täter sollen an den insgesamt 14.000 Abhebungen von je rund 810 Euro, hier liegt die Abhebungsungsobergrenze, beteiligt gewesen sein.

Die Auswahl des Tatort-Landes war bei diesem dreisten Coup nicht zufällig. Die Zeitverschiebung und der Umstand, dass sie die Abhebungen am Wochenende durchführten, sollte offenbar verhindern, dass die Bank in Südafrika Wind von der Aktion bekommt.

Missbrauch erbeuteter Bankdaten im Ausland

Karteninformationen, die Kriminelle sich unter anderem auch mittels Skimmer beschaffen, werden immer wieder auf Karten- Dummys aufgespielt und anschließend für unrechtmäßige Abhebungen genutzt. Um den Betrug besser zu verschleiern, werden dafür von Kriminellen Abhebungen im Ausland getätigt.

Während man in Europa die Kombination aus Chip und Magnetstreifen für eine erfolgreiche Abhebung braucht, lesen Bankautomaten in vielen anderen Ländern nur den leichter zu fälschenden Magnetstreifen, ein Tummelplatz für Kriminelle.

Wer waren die Täter?

Wer die Täter waren, die diesen dreisten Angriff ausführten, ist bislang unklar. Vermutet wird eine ausländische Gruppe, die eigens für den Coup nach Japan gereist ist und das Land schon wieder verlassen hat. Denkbar wäre aber auch, dass international agierende Cyberkriminelle japanische Mittelsmänner für die Abhebungen benutzt haben.

Bisher wurde noch kein Täter gefasst, einem Bericht der japanischen Zeitung "Yomiuri Shimbun"  zufolge erhofft sich die Polizei aber Hinweise von der Auswertung der Überwachungskameras, die an den von den Kriminellen genutzten Bankomatstandorten aktiv waren.

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