Nächstes Hackerziel: Herzschrittmacher

Einen experimentellen Hacker-Angriff auf Herzschrittmacher haben Experten der University of Massachusetts Amherst und der University of Washington durchgeführt. Da moderne Herzschrittmacher eine drahtlose Sende- und Empfangseinheit besitzen, ließen sich sowohl Patientendaten stehlen als auch potentiell tödliche Manipulationen vornehmen.

Der Ausstoß von für einen realen Patienten potenziell fatalen Stromstößen war die spektakulärste Manipulation am ICD, die den Forschern in ihren Versuchen gelungen ist. Mit der dabei genutzten Telekommunikationsausrüstung konnten sie auch vom Implantat drahtlos übermittelte Patientendaten abfangen. Diese seien unverschlüsselt übertragen worden, kritisieren die Sicherheitsexperten.

Ein hohes Bedrohungspotential sehen die Forscher aber derzeit nicht. Da die Geräte eine nur geringe Sende- und Empfangsleistung bieten, wäre es wohl meist nötig, den Empfänger direkt auf die Haut des Patienten zu setzen, um seine Daten abzufangen oder die Leistung des Herzschrittmachers zu manipulieren.

Die Verbreitung von implantierbaren medizinischen Geräten aller Art, die drahtlos mit der Außenwelt kommunizieren, steigt an. Die Fragen der Sicherheit und des Datenschutzes fänden bei solchen Geräten zu wenig Beachtung, glauben die Forscher. Ihre Untersuchungen sollen helfen, das zu ändern.

Zurück

Diesen Beitrag teilen
Weitere Meldungen zum Thema
oben