Mobile Security

Sicheres Mobile Banking? Banking Apps im Schnitt mit sieben Sicherheitslücken

Vom 15. November 2016 bis zum 31. Januar 2017 hat Pradeo Lab, ein französischer Spezialist für Bank-Terminals und mobile Finanzanwendungen, 50 Mobile Banking Apps der weltweit führenden 100 Kreditinstitute auf Sicherheitslücken untersucht. Das Ergebnis ist ernüchternd: Jede App ist im Schnitt von sieben schwerwiegenden Sicherheitslücken bedroht. Die Risiken stellen die Vertrauenswürdigkeit und Sicherheit von Bankgeschäften über mobile Endgeräte vollkommen in Frage.

Immer mehr Menschen nutzen Online-Banking: Einer Umfrage von Bitkom zufolge nutzen bereits drei von vier Verbrauchern das Internet zur Abwicklung ihrer Bankgeschäfte. Während Online Banking bei Beachtung von Tipps zum Schutz vor Cyber-Betrügern als weitgehend sicher gilt, hat die Mehrzahl der Deutschen nach wie vor kein Vertrauen in die Sicherheit des mobilen Bankings. Laut einer repräsentativen Umfrage von Ipsos im Auftrag der ING-DiBa Bank erkennt die Hälfte der befragten Deutschen in diesem Service einen Mehrwert, während die andere Hälfte große Sicherheitsbedenken hat.

Die aktuellen Zahlen des Pradeo-Sicherheitstests zeigen, dass die Bedenken der Mobile Banking Skeptiker berechtigt sind. Und auch Kaspersky stellte aktuell fest, dass die Hälfte der Phishing-Angriffe im Jahr 2016 auf Geld abzielte. Von den Sicherheitslücken im Pradeo-Test sollen weltweit mindestens 500 Mio. Nutzer betroffen sein. Sehr sorglos mit dem Thema "Sicherheit beim Mobile Banking" gehen zum Teil jüngere Menschen um. Laut Bitkom ist die Zielgruppe der 14- bis 29-Jährigen jedoch besonders affin für Bankgeschäfte — sie tätigt demnach bereits zu 57 Prozent Überweisungen oder prüft ihren Kontostand über ihr Smartphone und ist daher besonders gefährdet.

Keine App ist frei von Sicherheitsrisiken

Ein Pradeo-Team von vier Mitarbeitern hat die Bank-Applikationen auf 20 unterschiedliche Cyber-Bedrohungen getestet. Verheerend: Keine Bank-App hat alle Angriffe abwehren können, im Schnitt zeigte jede untersuchte App sieben Sicherheitslücken. Die Verantwortung für die Cyberangriffe liegen nicht selten direkt beim Smartphone-Nutzer selbst: Sie laden sich über Games oder andere Apps mobile Malware auf ihr Smartphone-Betriebssystem unvorsichtig herunter. Die häufigsten Techniken der Cyberattacken auf Mobile Apps sind:

Erstaunlich: Pradeo nimmt die Banken trotz der Ergebnisse in Schutz. Clément Saad, Chef von Pradeo:

Hier geht es um ein viel grundsätzlicheres Problem. Wir müssen verstehen, dass die Welt der mobilen Anwendungen relativ jung ist. Es wird noch einige Zeit vergehen, bis auch in dieser neuen Umgebung die gleichen hohen Standards herrschen wie im stationären Netz.

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