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Datenrettungs-Experte schlägt Alarm: Fehlende IT-Notfallpläne als offene Flanke im Kampf gegen Ransomware

Ransomware - Datenklau - Datenrettung
Foto: harshahars - pixabay.com

IT-Sicherheitsstrukturen deutscher und internationaler Unternehmen sind durch die rasanten Innovationen digitaler Technologien sowie politischen, ökonomischen und ökologischen Herausforderungen stark gefordert.

Dem entsprechend steigt die Notwendigkeit eines umfassenden IT-Notfallplans als eine zentrale präventive Schutzmaßnahme exponentiell an. Laut dem Bundeskriminalamt waren im Jahr 2022 rund 136.865 Unternehmen in Deutschland von Cybercrime betroffen, ein deutliches Zeichen dafür, dass Cyberbedrohungen eine der signifikantesten Risiken für die Unternehmenssicherheit darstellen

Die Unverzichtbarkeit eines IT-Notfallplans

Ein Drittel der Unternehmen erlitten laut Kaspersky Lab im Vorjahr einen Datenverlust durch Cyberangriffe und 63 Prozent der Unternehmen erwarten einen Cyberangriff innerhalb der nächsten 12 Monate. Für sie wird die Implementierung eines IT-Notfallplans zur unverzichtbaren Verteidigungslinie, denn nur 43 Prozent sehen sich ausreichend geschützt. Mehr als die Hälfte (52 Prozent) fürchtet laut Bitkom-Studie von 2023 um ihre Existenz bei einem erfolgreichen Cyberangriff.

Ein kostenfreies Muster für einen IT-Notfallplan finden Sie unter dem angegebenen Link.

Kernaspekte eines effektiven Notfallhandbuchs

Der Notfallplan muss sofortige Reaktionsmechanismen auf Ransomware-Angriffe beinhalten, die Isolation betroffener Systeme sicherstellen und den Zugang zu professioneller Datenrettung und IT-Forensik gewährleisten. Angesichts der durchschnittlichen Kosten von 4,45 Mio. € für Betriebsausfälle und Folgekosten einer einzigen Datenpanne in deutschen Unternehmen, wie IBM berichtet, und der enormen Gesamtkosten der Cybercrime-Schäden in Deutschland, die sich 2023 auf 148,2 Mrd. € beliefen, ist eine solide Vorbereitung unerlässlich.

Zu den wichtigsten Elementen eines Notfallplans gehören:

  • Sofortmaßnahmen: Die Erstreaktion auf einen Ransomware-Befall umfasst die Identifikation des Angriffs, die Isolation betroffener Systeme, die Kontaktaufnahme mit externen Experten für Datenrettung und Cybersecurity sowie die Kommunikation mit betroffenen Stakeholdern.

  • Dokumentation und Analyse: Eine detaillierte Dokumentation der Vorfälle, Maßnahmen und Ergebnisse ist essenziell, um Schwachstellen zu identifizieren und zukünftige Sicherheitsstrategien anzupassen.

  • Regelmäßige Überprüfung: Die Dynamik der Cyberbedrohungslandschaft erfordert eine fortlaufende Aktualisierung des Notfallplans, um sicherzustellen, dass dieser stets den aktuellen Anforderungen entspricht. Dazu gehören ebenso regelmäßige Schulungen und Bewusstseinsbildung der Mitarbeiter über Ransomware-Risiken und -Präventionsmaßnahmen.

Strategische Anlaufstellen

Datenspezialisten empfehlen die Einbindung erfahrener Berater und Partner in den Notfallplan, um eine schnelle und effektive Reaktion auf Datenverluste zu ermöglichen. Die Bedeutung einer schnellen Wiederherstellung der Datenintegrität kann nicht genug betont werden, um die betrieblichen Auswirkungen zu minimieren und das Vertrauen der Stakeholder zu wahren. Neben internen Ansprechpartnern, wie z.B. der IT-Abteilung sind damit auch externe IT-Sicherheitsberater und Dienstleister für IT-Forensik & Datenrettung gemeint.

Kunden- und Kontaktdatenmanagement

Eine transparente und proaktive Kommunikation mit Kunden und Partnern während und nach einem Sicherheitsvorfall ist für die Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebs und die Minimierung von Reputationsverlusten unabdingbar. Dafür braucht es neben allen relevanten Kontaktinformationen im Notfallplan auch eine klare Kommunikationsstrategie, die im Falle eines Cyberangriffs aktiviert wird, um die Transparenz zu wahren und die Geschäftsbeziehungen zu schützen.

Die Rolle eines professionellen Datenretters

Wenn unternehmenskritische Daten im Ernstfall eines Cyberangriffs verloren oder durch Ransomware verschlüsselt sind, entsteht rasch eine existenziell bedrohliche und sehr zeitkritische Situation für das Unternehmen. Angesichts der Tatsache, dass ein erheblicher Teil der deutschen Unternehmen sich nicht ausreichend gegen Cyberangriffe und Datenverlust geschützt sieht, sollte umso mehr ein erfahrener Datenretter im Notfallplan integriert werden. Eine gute Vorbereitung kann hier viele Kosten ersparen. Die Expertise in der Datenrettung und IT-Forensik ist ein entscheidender Faktor für Unternehmen, um die Herausforderungen von Ransomware und anderen Cyberbedrohungen zu meistern.

Top 10 Notfall-Tipps bei Ransomware-Angriff im Unternehmen:

  1. Isolation des Infektionsherdes: Sobald ein Ransomware-Angriff erkannt wird, isolieren Sie umgehend die betroffenen Systeme vom Netzwerk, um eine weitere Ausbreitung des Schadprogramms zu verhindern. Trennen Sie betroffene Geräte physisch vom Netzwerk und schalten Sie WLAN- und Bluetooth-Verbindungen aus.

  2. Analyse und Dokumentation: Erfassen Sie genau, welche Systeme, Daten und Dienste betroffen sind. Dokumentieren Sie alle Schritte, die unternommen werden, und alle Auffälligkeiten. Diese Informationen sind für die Analyse des Angriffs und für eventuelle rechtliche Schritte wichtig.

  3. Benachrichtigung der relevanten Behörden und Partner: Informieren Sie umgehend die zuständigen Sicherheitsbehörden und eventuell auch Partnerunternehmen, insbesondere wenn diese von dem Angriff betroffen sein könnten.

  4. Kommunikation mit den Mitarbeitern: Informieren Sie Ihre Mitarbeiter über den Vorfall, insbesondere über vorläufige Maßnahmen, die sie ergreifen sollen, wie z.B. nicht auf bestimmte Systeme zuzugreifen oder verdächtige E-Mails zu melden.

  5. Konsultation von Sicherheitsexperten: Ziehen Sie IT-Sicherheitsexperten oder spezialisierte Unternehmen für Cyber-Sicherheit hinzu, um die Ransomware zu analysieren und eine Strategie für die Bereinigung und Wiederherstellung zu entwickeln.

  6. Bewertung der Backup-Strategie: Überprüfen Sie Ihre Backups auf Integrität und Isolation vom Netzwerk. Stellen Sie sicher, dass die Ransomware diese nicht infiziert hat, bevor Sie eine Wiederherstellung in Betracht ziehen.

  7. Entscheidung über das Lösegeld: Beraten Sie sich mit Experten und Behörden über die Zahlung des Lösegelds. In vielen Fällen wird davon abgeraten, da dies keine Garantie für die Datenentschlüsselung bietet und künftige Angriffe fördern kann.

  8. Wiederherstellungsplanung: Entwickeln Sie einen detaillierten Plan zur Wiederherstellung und Bereinigung der betroffenen Systeme. Dies sollte in enger Zusammenarbeit mit IT-Sicherheitsexperten geschehen.

  9. Sicherheitslücken schließen: Identifizieren Sie, wie die Ransomware in Ihr System eindringen konnte, und ergreifen Sie Maßnahmen, um diese Sicherheitslücken zu schließen. Aktualisieren Sie Ihre Sicherheitssysteme und schulen Sie Ihre Mitarbeiter in Sicherheitspraktiken.

  10. Überprüfung und Anpassung des IT-Sicherheitskonzepts: Nachdem der Vorfall bewältigt wurde, sollten Sie Ihr gesamtes IT-Sicherheitskonzept überprüfen und anpassen, um zukünftige Angriffe zu verhindern. Dies umfasst regelmäßige Sicherheitsaudits, die Verbesserung der Infrastruktur und fortlaufende Schulungen für Mitarbeiter.

Mehr Tipps zum Thema digitaler Notfallplan für Unternehmen empfehlen wir den Artikel: Unternehmen brauchen einen digitalen Notfallplan.

Fazit

Die Bedrohungslandschaft, die Unternehmen heute gegenüberstehen, erfordert eine umfassende Strategie, die präventive Maßnahmen und einen effektiven IT-Notfallplan umfasst. Die Kooperation mit seriösen Datenrettungsfirmen bietet Unternehmen nicht nur Unterstützung im Krisenfall, sondern auch eine wertvolle Partnerschaft zur Stärkung ihrer IT-Sicherheitsstrukturen. Angesichts der potenziellen Kosten und der Bedrohung für die Unternehmensexistenz ist ein solider IT-Notfallplan, der professionelle Datenrettungsdienste einschließt, unerlässlich für die Resilienz in der modernen Geschäftswelt.

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