Es hat schon einen Grund, warum Microsoft mit seinem Windows 10 „Datensammelkrake“ genannt wird. Es werden eine Vielzahl von Nutzerdaten gesammelt – zu Diagnosezwecken und für verschiedene Funktionen innerhalb des Betriebssystems, so heißt es von Microsoft. Mit dem großen Frühjahrs-Update „Creators Update“ wird Microsoft Nutzer besser unterstützen, Daten zu verschlüsseln und zu sichern: Microsoft modifiziert die „Expresseinstellungen“ und damit den heftigsten Kritikpunkt am neuen Betriebssystem Windows 10. Bei diesen Einstellungen sollte der Nutzer bislang prinzipiell einwilligen, dass seine Daten für Microsoft-Dienste gesammelt werden. Das ist zwar bis dato über eine versteckte Schaltfläche wieder änderbar, ist aber sehr mühselig und umständlich.
Wie geht es weiter? Bei der Neuinstallation oder dem Creators Update von Win7 oder Win8 auf Windows 10 zeigt das Setup die wichtigsten Privatsphäre-Einstellungen auf einer Seite an. Hier können Nutzer dann die Einstellungen individuell und von Anfang an vornehmen – erst dann geht der Konfigurationsprozess weiter. Nutzer von Windows 10 bekommen eine Benachrichtigung auf ihren Bildschirm, in der sie aufgefordert werden, die entsprechenden Einstellungen des neuen Setups vorzunehmen. Vereinfacht wird außerdem die Konfiguration des Diagnose-und Nutzerdaten-Bereichs. Hier gibt es nur noch die Einstellungen „Einfach“ oder „Vollständig“. Entscheidet der Nutzer sich für „Einfach“, sollen laut Microsoft weniger Daten gesammelt werden als bisher.
Privacy Dashboard: schon jetzt mehr Datentransparenz bei Windows 10 möglich
Auch heute, vor dem Update, können Nutzer bereits mehr tun, um ihre Privatsphäre bei Windows 10 zu schützen, gespeicherte Daten einzusehen und gegebenenfalls zu löschen bzw. die Einstellungen zu ändern. Das seit dem 11. Januar verfügbare Privacy Dashboard von Microsoft gibt heute schon auf einem Portal eine Übersicht über alle Aktivitäten des Nutzers wie
- Browserverlauf
- Suchverlauf
- Standortdaten
- Cortanas Sprach-Notizbuch
- Gesundheitsdaten.
Alle Daten in den jeweiligen Kategorien können eingesehen und über Buttons gelöscht werden. Über „weitere Datenschutzeinstellungen“ kann der Zugriff des Microsoft Kontos oder die Verknüpfung zu Skype und Xbox und weitere Programme individuell eingerichtet bzw. korrigiert werden. Alle Grundeinstellungen kommunizieren uneingeschränkt miteinander.