Sicher & Anonym

Warnung des US CERT vor SSL Inspection

Warnung des US CERT vor SSL Inspection
Das US CERT warnt: Virenscanner können die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung von HTTPS schwächen

Es sind auch Security Produkte, vor denen das US-CERT, das United States Computer Emergency Readiness Team, kürzlich eine Warnung zu HTTPS-Interception herausgegeben hat. Die Warnung betrifft sämtliche Produkte, die HTTPS aufbrechen, um die Daten auf Malware zu analysieren, häufig also Virenscanner.

Alert TA17-075A

Mit seinem Alert TA17-075A gab das US CERT eine Warnung heraus, die die  Machenschaften von Anti-Malware-Appliances zum Inhalt hart, wie linux-magazin.de dazu informierte. Dazu heißt es, dass Produkte, die eigentlich für mehr Sicherheit im Unternehmensnetzwerk sorgen sollen, sich als Man-in-the-Middle-Angriffe erweisen. Anti-Malware-Appliances hören HTTPS-Streams ab, um darin enthaltene Malware-Signaturen zu finden.

Im Rahmen der Warnung beleuchtet das US CERT die Risiken von HTTPS-Interceptions. Sie kommt letztlich zu dem Schluss, dass  Unternehmen, die solche Inspektionen als Anforderung setzen, prüfen sollten, ob diese Produkte eine korrekte TLS-Zertifikatsvalidierung vornehmen. Wenn das nicht gewährleistet ist könnte eine Schwächung der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung von HTTPS gegeben sein.

Trügerische Sicherheit

Das bedeutet, wenn die Produkte die Zertifikatskette beim Wiederverschlüsseln und weiterleiten der Daten nicht sauber prüfen, sind die Möglichkeiten für Man-in-the-Middle-Angriffe gegeben. Trügerisch ist dabei, dass die Verbindungen zum Server für die Clients sicher aussehen, weil die Antimalware-Produkte potenzielle Fehlermeldungen nicht weitergeben.

Es sind letztendlich Sicherheitsprodukte, die die Sicherheit des Unternehmensnetzwerk gefährden können. Deshalb rät das CERT, den Umgang der Appliances mit HTTPS-Zertifikaten zu überprüfen und darauf zu achten, dass diese Fehlermeldungen an Clients weitergeben. Eine nützliche Hilfe bietet hierbei die Webseite Badssl.com, mit der man die eigene Security-Software überprüfen kann. Dort finden sich auf Subdomains eine Reihe von Testfällen, von denen einige Fehlermeldungen im Browser hervorrufen - wenn die Antimalware-Produkte dies nicht verhindern. Daneben erklärt ein Blogpost der Carnegie-Mellon-Universität das Problem im Detail und nennt auch verschiedene Unternehmensprodukte, die potenziell von dem Problem betroffen sein könnten.

Zurück

Diesen Beitrag teilen
Weitere Meldungen zum Thema
oben