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Sicherheitsexperten warnen: Im Darknet boomt der Handel mit Deepfakes

Eine aktuelle Untersuchung des Sicherheitsdienstleisters Kaspersky zeigt, dass die aktive Nachfrage nach Deepfakes im Darknet exponentiell gestiegen ist. [1] Mittels Deepfakes lassen sich sowohl gefälschte Bilder als auch Videos erstellen, die Cyber-Kriminelle für diverse illegale Zwecke wie beispielsweise Finanzbetrug oder politische Manipulation nutzen oder auch für „Dienstleistungen“, die der persönlichen Rache der Kunden dienen.

Auch für Betrugskampagnen, die das Ziel haben, Kryptowährungen zu stehlen, stellen Anbieter hochwertige Deepfakes bereit. Ihr Angebot für den Krypto-Betrug umfasst laut der Experten von Kaspersky die Erstellung von „Crypto-Streams“ oder „Fake Crypto Giveaways“. Bei der beliebten Betrugsmasche stehlen Cyberkriminelle Kryptowährungen, indem sie zunächst gefälschte Giveaways senden. Zur Erstellung des Werbematerials für diese Fälschungen greifen Betrüger auf Filmmaterial von Prominenten zurück oder recyceln alte Videos, die sie dann in Live-Streams auf Social-Media-Plattformen einstellen. Mit dem Versprechen, jede Einzahlung zu verdoppeln, werden die Opfer aufgefordert, auf einer vorgenerierten Seite Summen von 2.500 bis 1.000.000 XRP, der Krypto-Währung von Ripple, zu überweisen. Bei einem aktuellen Wechselkurswert von 0,39 Euro verlieren die Opfer bei dieser Betrugsmasche letztendlich zwischen rund 1.000 und 390.000 Euro.

Die Erstellung hochwertiger Deepfakes erfordert jedoch technisches Know-how und fortschrittliche Software, weshalb sich viele Kriminelle dafür an Deepfake-Dienstleiter aus dem Darknet wenden. Entsprechend warnt Vladislav Tushkanov, Lead Data Scientist bei Kaspersky: „Die hohe Nachfrage nach Dienstleistungen [im Darknet] zur Erstellung von Deepfakes deutet darauf hin, dass Einzelpersonen und Gruppen mit krimineller Energie bereit sind, erhebliche Summen für den Erwerb solcher Videos zu zahlen. Mit der kontinuierlichen Verbesserung der Technologie und der zunehmenden Verfügbarkeit ist es wichtig, dass Unternehmen und Privatpersonen sich durch adäquate Maßnahmen vor Deepfake-Betrug und -Angriffen schützen.“ Unternehmensmitarbeiter wie private Nutzer sollten skeptisch gegenüber Sprachnachrichten und Videos sein, die auf den ersten Blick unwahrscheinlich oder zumindest fragwürdig erscheinen. Zur Erkennung eines Deepfakes lässt sich auf verdächtige Hinweise im Video achten. Das können ruckartige Bewegungen, wechselnde Beleuchtung von einem Bild zum nächsten oder auch ein wechselnder Hautton bei einer Person sein. Auch verlangsamtes oder fehlendes Blinzeln oder schlecht mit der Sprache synchronisierte Lippenbewegungen können eine Fälschung entlarven.

[1] https://www.kaspersky.com/blog/?p=48112

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