Nutzer werden oft massiv geschädigt
Fast die Hälfte der Betroffenen (45 Prozent) hat infolge der Angriffe einen finanziellen Schaden erlitten, weil zum Beispiel Hard- und Software ersetzt werden musste, Leistungen nicht erbracht oder illegale Transaktionen durchgeführt wurden.
Als Angriffsziel geraten neben Computern zunehmend Mobilgeräte ins Visier krimineller Hacker. Laut Umfrage hatte jeder vierte Smartphone-Nutzer (26 Prozent) in den vergangenen zwölf Monaten einen Sicherheitsvorfall mit seinem Gerät. So führen spezielle Smartphone-Viren dazu, dass der Nutzer ausspioniert, aggressive Werbung angezeigt oder der Zugang zu den Geräten versperrt wird.
Bitkom fordert: Erhöhung des Sicherheitsniveaus im Internet
Dazu kommentierte Bitkom-Präsidiumsmitglied Winfried Holz:
„Wir müssen die technische Sicherheit von Geräten und Online-Diensten ständig verbessern und gleichzeitig das Bewusstsein der Nutzer für das Thema IT-Sicherheit schärfen“

Die Studienergebnisse zeigen:
- Die Verbreitung von Computerviren ist das am häufigsten auftretende Delikt: 41 Prozent der Internetnutzer geben an, dass ihr Computer infiziert worden ist.
- Weit verbreitet ist die digitale Erpressung mittels so genannter Ransomware, die den Zugang zum Computer versperrt und nur gegen Zahlung eines Lösegelds wieder frei gibt.
- Ein großes Problem ist der Diebstahl und Missbrauch digitaler Identitäten. Zur digitalen Identität eines Internetnutzers gehören seine Zugangsdaten zu Online-Diensten sowie seine Kreditkartendaten oder andere Zahlungsinformationen.
- Ebenfalls weit verbreitet ist Online-Betrug: Ein Fünftel der Internetnutzer (20 Prozent) ist bei Online-Transaktionen wie Shopping, Auktionen oder Online-Banking betrogen worden.
- Angriffe auf Personen wie schwere Beleidigungen (3 Prozent) und sexuelle Belästigungen (2 Prozent) erreichen zwar nur niedrige einstellige Prozentwerte, summieren sich aber in absoluten Zahlen zu Zehntausenden Fällen.
Schutz gegen digitale Angriffe unumgänglich
Gegen digitale Angriffe nutzen vier von fünf Internetnutzern (80 Prozent) ein Virenschutz-Programm und zwei von drei (67 Prozent) eine Firewall auf ihrem Computer. Dazu sagte Holz:
„Anti-Viren-Programme und Firewall sind der absolute Basisschutz für jeden Computer“
„Sie sind heute in der Regel in die Betriebssysteme integriert und deshalb nicht für jeden sofort erkennbar.“
Positiv erkennbar ist, dass die Verwendung von Sicherheits-Technologien ansteigt. Wobei das Niveau der Nutzung von Verschlüsselungsverfahren noch niedrig sei. Jeder neunte Internetnutzer (11 Prozent) kann zu der Frage, welche Sicherheitstechnologien er verwendet, gar keine Angaben machen.