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Bequemlichkeit macht Internet-Nutzer angreifbar. Diese Gewohnheiten sollten Sie ändern

Global haben Cyber-Angriffe im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 38 Prozent zugenommen, zu diesem Ergebnis kommt der Sicherheitsbericht eines weltweit agierenden Anbieters von Cyber-Sicherheitssoftware. Und die Situation könnte sich in den kommenden Jahren noch weiter verschlechtern.

Global haben Cyber-Angriffe im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 38 Prozent zugenommen, zu diesem Ergebnis kommt der Sicherheitsbericht eines weltweit agierenden Anbieters von Cyber-Sicherheitssoftware. Und die Situation könnte sich in den kommenden Jahren noch weiter verschlechtern, befürchtet man bei Check Point, denn die Sicherheitsexperten des israelischen Sicherheitsanbieters haben weltweit in 2022 durchschnittlich beinah 1.200 Angriffe pro Woche und Unternehmen festgestellt, in Deutschland dagegen rund 890 Attacken.

„Obwohl das Internet noch ein recht junges Werkzeug ist“, kommentiert Marco Eggerling, Chief Information Security Officer EMEA bei Check Point, die Entwicklung, „verfügen wir bereits über eine Menge Erfahrung in der Nutzung sowie aus vergangenen Vorkommnissen, die uns dabei helfen kann, nicht zum Opfer von Cyber-Angreifern zu werden.” Die Überprüfung der eigenen Routinen könne dabei ein wichtiger Beitrag zur Schaffung von mehr Sicherheit im digitalen Raums sein.

Eine Gewohnheit, die die Aufrechterhaltung der Cybersicherheit mitunter am meisten beeinträchtigt, bestehe darin dasselbe Passwort für berufliche und private E-Mails zu verwenden – wobei auch noch die Weitergabe von Passwörtern, z. B. für Netflix oder Spotify, weit verbreitet sei. Oftmals machten sich Nutzer auch keine Gedanken, wenn sie Passwörter aufschreiben und sie in Nachrichten an Familienmitglieder oder enge Freunde versenden. Das führt dazu, dass Cyber-Kriminelle jedes Jahr bei Millionen von Nutzern – ob bemerkt oder unbemerkt – in Konten eindringen. Neben der Verwendung von sicheren Passwörter (12 Zeichen und mehr mit einer Kombination aus Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen) sollten Nutzer daher ihre Passwörter alle paar Monate aktualisieren und nicht für mehrere Dienste oder Konten verwenden.

Auch Updates zu ignorieren, sei noch immer weit verbreitet. Auch wenn viele Nutzer sich durchaus bewusst sind, dass Systeme und Geräte nicht nur regelmäßig aktualisiert werden, um kleinere Fehler zu korrigieren, sondern auch um Patches für mögliche Sicherheitslücken aufzuspielen, schieben sie die Installation oftmals auf oder ignorieren sie sogar ganz. Auch wenn die Aufforderung zur Aktualisierung oft zu einem ungünstigen Zeitpunkt kommt, öffnen Nutzer damit erst unbewusst den Cyber-Kriminellen den Weg in ihr System. Wer Geräte und Applikationen auf dem neuesten Stand hält, kann viele Schwachstellen rechtzeitig ausmerzen.

Um nicht das eigene Datenvolumen zu verbrauchen und von der besseren Verbindung zu profitieren, nutzen immer mehr Verbraucher unterwegs Hotspots und kostenlose Wi-Fi-Netze in Restaurants, Flughäfen, Bahnhöfen, Hotels und sogar öffentlichen oder privaten Verkehrsmitteln. Diese Netze, das haben Sicherheitsforscher schon mehrfach nachgewiesen, sind jedoch nicht sicher. Wer unterwegs darauf angewiesen ist, auf ein unbekanntes Netz zuzugreifen, sollte sich auf einfaches Surfen beschränken und die Eingabe von Passwörtern sowie die Nutzung sensibler Anwendungen vermeiden. Wer Zahlungsplattformen oder den eigenen Bankzugang aufrufen will, sollte dies nicht aus einem öffentlich zugängigen, möglicherweise kompromittierten Netzwerk tun.

Letztlich stellt auch das Akzeptieren von Datenschutzrichtlinien und Erlaubnissen, ohne sie zu überprüfen, ein vermeidbares, aber durchaus gravierendes Risiko dar. Da die Texte meist langatmig formuliert und schwer verständlich sind, tendieren viele Verbraucher dazu, Nutzungsbedingungen für jede Anwendung ohne weiteres zu akzeptieren. Dies ermöglicht zwar einen schnellen Zugriff, kann aber auch die eigenen Daten gefährden. Zunächst nutzen Cyberkriminelle gern beliebte Anwendungen oder Programme, um ihren bösartigen Code zu verbreiten – ein kurzer Check vor dem Herunterladen einer Anwendung, ob aktuell davor gewarnt wird, kann da helfen. Außerdem verstecken kriminelle Entwickler durchaus Klauseln zur Übertragung von Berechtigungen oder zum Sammeln und Speichern, ja sogar zum Handel mit diesen Daten in den Nutzungsbedingungen. Wer sich ein paar Minuten Zeit nimmt, um die Berechtigungen und Bedingungen vor der Installation eines Programms zu prüfen, kann vermeiden, Opfer eines Betrugs zu werden oder persönliche Daten preiszugeben.

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