Estnischer Virenschreiber zu Gefängnisstrafe verurteilt

Der Autor des Allaple-Wurms, ein 44 Jahre alter estnischer Staatsbürger, wurde dort zu zwei Jahren und sieben Monaten Gefängnisstrafe verurteilt. In Freiheit bleibt indessen sein Geschöpf - und breitet sich weiter aus.

Allaple ist ein komplexer Wurm, der sich über Netzwerkfreigaben und lokal gespeicherte HTML-Dateien verbreitet. Werden solche HTML-Dateien - wie in der Regel beabsichtigt - auf einen Webserver geladen, infizieren sie von dort aus die Computer anderer Server.

Wie F-Secure verlauten lässt, handelt es sich bei dem Wurm offenbar um einen Racheakt: Der Virenschreiber sei in einen Verkehrsunfall verwickelt gewesen und habe sich mit der Versicherung IF Insurance nicht über seine Versicherungsansprüche einigen können. Wohl deshalb löst die Schadroutine des Wurms einen DDoS-Angriff auf die Website der Versicherung aus.

Diese Schadroutine ist, anders als bei einem Botnet, fest im Wurm kodiert. Da kein zentraler Command and Control-Server existiert, setzen die infizierten Computer die Angriffe so lange fort, bis sie desinfiziert werden. Und das kann dauern - nach Informationen von F-Secure verbreitet sich der 2006 in die Welt gesetzte Wurm noch immer. Der Virenschreiber wurde deshalb neben der Haftstrafe zur Zahlung von Schadenersatz in Höhe von ca. 330.000 Euro an IF Insurance und 91.000 Euro an den Provider Starman (der ebenfalls vom Wurm angegriffen wird) verurteilt.

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