US – Geheimdienst überwacht Handy der Kanzlerin

Ein offensichtlich unerhörter Vorgang ist der nun bekanntgewordene Lauschangriff auf das Handy der deutschen Bundeskanzlerin. Nun ist keine Rede mehr von einer beendeten NSA – Affäre. Die Abhöraktivitäten der US-Geheimdienste stürzen Berlin und Washington in eine diplomatische Krise.
Unbekannt sind Umfang und Zeitpunkt der Überwachung. Entgegen der ursprünglichen Beschwichtigungstaktik der Bundesregierung scheint nun der Bogen überspannt worden zu sein. Die Kanzlerin hatte nach Bekanntwerden der Affäre umgehend mit US-Präsident Barack Obama telefoniert und um eine sofortige und umfassende Aufklärung gebeten. Nach Angaben von Regierungssprecher Steffen Seibert machte sie deutlich, "dass sie solche Praktiken, wenn sich die Hinweise bewahrheiten sollten, unmissverständlich missbilligt und als völlig inakzeptabel ansieht". Laut Medienberichten brachte eine Recherche des Nachrichtenmagazins "Spiegel", das in den vergangenen Monaten mehrfach über Snowdens Berichte informierte ins Rollen. Merkels Mobiltelefon war demnach womöglich "über Jahre hinweg" im Visier der NSA. Der Bundesnachrichtendienst und das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) prüften den Angaben zufolge die Vorwürfe - und hielten sie für ausreichend plausibel, um die US-Regierung zu kontaktieren.

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