Nach entsprechenden Hinweisen des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) alarmierte die Bundeswehr kürzlich alle Soldaten, dass Spähangriffe durch "Regin" auch auf die Truppe befürchtet werden müssten. Denn Soldaten seien ein mögliches Ziel für Cyberattacken durch "Regin" - weil sie Geheimnisträger sind, zum Beispiel wenn es um militärische Fähigkeiten der Bundeswehr oder taktische Details der Auslandseinsätze geht.
Die Bundeswehr mahnt in dem Rundbrief zu höchster Vorsicht, besonders bei der Benutzung von USB-Sticks. Alle Soldaten wurden angewiesen, auch auf Privatrechnern solche Speichermedien nicht zu benutzen, wenn sie diese zum Beispiel vorher in öffentlichen Internetcafés verwendet oder gar von Fremden geschenkt bekamen. Experten vermuten, dass "Regin", getarnt in unverdächtigen Dateien oder aus dem Netz geladenen Bildern, über USB-Sticks auf die Rechner gelangen, die später ausgespäht werden sollen.
Auch durch die Ausspähung von Privatrechnern von Soldaten könne sich die Software weiter verbreiten und zudem auch durch E-Mail-Daten an sicherheitsrelevante Details gelangen, heißt es in dem Schreiben. Die meisten der Soldaten in den Auslandseinsätzen in Afghanistan, Kosovo, Mali, Somalia oder im Irak haben von zu Hause tragbare Computer mitgebracht, kommunizieren mit diesen nach Deutschland und bereiten auf ihnen teilweise auch Dokumente des Militärs wie Lageberichte oder Missionsberichte vor.
In dem Schreiben an die Soldaten heißt es zwar lediglich, man vermute hinter "Regin" einen staatlichen Auftraggeber, also einen ausländischen Geheimdienst. Intern aber gibt es innerhalb der Bundesregierung kaum noch ein Zweifel, dass der britische Dienst GCHQ die Software programmiert hat mit ihr versucht, in fremde Datennetze einzudringen. Aber auch der US-Geheimdienst NSA käme in Frage.