Trojaner aus Fernost auf deutschen Regierungs-PCs?

Auf zahlreichen PCs der Bundesregierung sind nach Meldung des Spiegel Trojaner entdeckt worden. Trotz offen geäußerter Vermutungen ist bislang unklar, ob tatsächlich Hacker des chinesischen Militärs hinter der Spionageaktion stecken.

Das BSI und der Verfassungsschutz seien den Spähprogrammen auf die Spur gekommen, die als Word- oder Powerpoint-Dokumente per E-Mail auf die Rechner der Regierungsmitglieder gelangt seien. Nachdem die Politiker die Anhänge geöffnet hätten, seien ihre PCs dann mit Spähprogrammen infiziert worden.

Nach Informationen des Spiegel sollen IT-Experten nach Entdeckung der Trojaner den Abfluss von rund 160 Gigabyte an Daten verhindert haben. Offiziell heißt es, ein Schaden sei nicht entstanden.

Den Vorwurf, China stecke hinter den Angriffen, wurde von dort vehement zurückgewiesen. Die chinesische Botschaft in Berlin sprach von einer "verantwortungslosen Spekulation ohne jede Beweisgrundlage". Das eigentliche Problem, verantwortungsloses Öffnen von E-Mail-Anhängen unklarer Herkunft, wirft freilich auch in ungünstiges Licht auf deutsche Spitzenpolitiker. Wären Top-Terroristen ebenso blauäugig im Umgang mit E-Mails, könnte sich der vom Innenministerium angestrebte "Bundes-Trojaner" tatsächlich als wirksam erweisen.

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