Südkorea: Härtere Internetgesetze nach Cybermobbing-Selbstmord

Die Regierung Südkoreas will mit einem neuen Gesetz gegen die dort offenbar stark verbreitete Unsitte des Cybermobbing vorgehen. Vordergründiger Anlass: Der Selbstmord der Schauspielerin Choi Jin Sil.

Das Choi Jin Sil-Gesetz verlangt, dass Postings im Internet nur noch unter dem realen Namen geschrieben werden dürfen. Eine Internet-Sitten-Polizei soll darüber wachen.

Kritiker sehen durch dieses Gesetz allerdings die Meinungsfreiheit in Gefahr. Die Opposition wirft der Regierung vor, den tragischen Tod lediglich zu missbrauchen, um das eigene Ziel einer stärkeren Internetregulierung umsetzen zu können.

Kritisiert werden dabei vor allem die staatlichen Überwachungsmaßnahmen, während zugleich, anders als in Deutschland, die Betreiber von Online-Foren nicht für rechtswidrige oder rufmörderische Äußerungen ihrer Foren-Mitglieder in Haftung genommen werden. Die bisherigen Regelungen öffnen Gerüchten und Cybermobbing dort freilich Tür und Tor.

Zurück

Diesen Beitrag teilen
Weitere Meldungen zum Thema
oben