Österreichischer Providerverband ruft Mitglieder zum Verzicht auf Spamhaus auf

Der Streit zwischen der Antispam-Organisation Spamhaus.org und der österreichischen Domain-Verwaltung NIC.AT nimmt immer skurrilere Formen an. Die Aktionen von Spamhaus könnten jetzt zum Eigentor werden.

Alles hatte mit einer Aufforderung der Spamjäger an die österreichische Domainverwaltung begonnen, 15 .at-Domains zu löschen, die nach Darstellung von Spamhaus für Phishing-Aktionen missbraucht worden seien.

Die NIC.AT hatte es jedoch abgelehnt, Domains auf Zuruf zu löschen, zumal die österreichische Rechtslage dazu eine gerichtliche Anordnung verlange, die es für die 15 betroffenen Domains aber nicht gibt.

Um NIC.AT zum Nachgeben zu bewegen, hatte Spamhaus die E-Mailserver der Domainverwaltung daraufhin in seine Blacklist aufgenommen, die von zahlreichen Providern in Anspruch genommen wird, um Spam erst gar nicht in die E-Mail-Postfächer der Kunden gelangen zu lassen. Per E-Mail war NIC.AT damit vorübergehend kommunikationsunfähig gemacht worden.

Einige Zeit später bedankte sich Spamhaus in einer Stellungnahme für die Löschung der Domains - die gar nicht stattgefunden hatte.

Das willkürliche Verhalten der Spamjäger hat den österreichischen Providerverband ISPA jetzt veranlasst, seinen Mitgliedern den Verzicht auf die Blacklist von Spamhaus zu empfehlen. Ein E-Mail-Filter, der auf willkürlich eingetragenen Adressen basiert, stellt für die österreichischen Internetnutzer keinen brauchbaren Schutz dar.

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