Spam – Flut Richtung Deutschland

Im Ergebnis des Spam – Reports von Kaspersky Lab für September 2014 geht hervor, dass etwa jede neunte E-Mail (9,11 Prozent) mit Schadsoftware bei deutschen Nutzern entdeckt wurde. Somit hält Deutschland bei E-Mails mit gefährlichen Anhängen im weltweiten Vergleich einen traurigen Rekord und liegt auf dem ersten Platz
Platz vor Großbritannien (8,45 Prozent) und den USA (8,26 Prozent).
Unter den Top 10 der über Spam-Mails verbreiteten Schadprogramme befanden sich im September neun Trojaner. Gerade deutsche PayPal-Nutzer sollten aktuell besondere Vorsicht walten lassen, denn auf Rang vier befindet sich der Schädling „Trojan-Banker.HTML.PayPal.b“. Dabei handelt es sich um eine HTML-Seite, die ein PayPal-Formular imitiert. Der Empfänger einer E-Mail mit diesem Anhang wird aufgefordert, das Formular zur Aktualisierung seines PayPal-Profils im Zusammenhang mit dem Start eines neuen Online-Sicherheitssystems auszufüllen. Dabei werden folgende Felder auf Deutsch abgefragt: E-Mail-Adresse, PayPal-Passwort, Vollständiger Name, Nachname der Mutter (fakultativ), Geburtsdatum, Telefonnummer, Adresse, Stadt, Land, Postleitzahl, Kartennummer, Gültigkeitsdatum, Kartenprüfnummer sowie VBV Passwort / MasterCard.
Thematisch spiegelten die weltweiten Spam-Mails die aktuelle Nachrichtenlage im September wider. So drehten sich diverse Kampagnen um die Ebolafieber-Epidemie. Dabei gingen Cyberkriminelle inhaltlich nach dem bekannten Muster des Nigeria-Scams vor. So suchte eine angeblich an Ebola erkrankte Frau aus Liberia, die vom maroden Gesundheitssystem in ihrem Land abgewiesen wurde und deren Kinder bereits an der Krankheit verstorben waren, nach einer potenten Hilfsorganisation als Erbe ihres beträchtlichen Vermögens. Dem Vermittler winkte die Summe von 1,5 Millionen US-Dollar. Bei einer anderen Kampagne wurde im Kontext einer geplanten internationalen Ebola-Konferenz der World Health Organization (WHO) nach nationalen Repräsentanten gesucht, denen ein hoch dotierter Job nebst Dienstwagen winkte.
Aktuelle Sicherheitslösungen wie Kaspersky Internet Security – Multi-Device schützen vor Spam- und Phishing-Mails aller Art. Kaspersky Lab hat zudem in einem kompakten Leitfaden zusammengestellt, was Anwender in Bezug auf die Gefahren durch Spam und Phishing beachten sollten.
Typische Hinweise auf Spam-Mails und damit auch auf Phishing-Versuche sind ungefragt erhaltene Zusendungen von unbekannten und privaten Absendern. Oft enthalten diese E-Mails grammatikalische und orthografische Fehler. Inhalt und Betreff-Zeile stimmen nicht überein und die Empfänger werden nicht persönlich angesprochen. In den E-Mails wird außerdem oft dreist nach persönlichen Daten gefragt, sie enthalten gefährliche Anhänge oder betonen eine hohe Dringlichkeit.
Generell sollten Anwender niemals auf Spam-Mails antworten, da sie damit Cyberkriminellen die Existenz der E-Mail-Adresse bestätigen. Das Anklicken von Links oder Öffnen von Anhängen sollte ebenso tabu sein wie das Herunterladen von Software unbekannter Anbieter. Anwender sollten außerdem ihre E-Mail-Adressen möglichst nie öffentlich sichtbar im Internet hinterlassen, und statt einer einzigen lieber mehrere zweckgebundene und ungewöhnliche Adressen ohne Namenscharakter verwenden. Damit können sie zum Beispiel gut Privates von Beruflichem oder Online-Shopping von der Nutzung Sozialer Netzwerke trennen.

Zurück

Diesen Beitrag teilen
Weitere Meldungen zum Thema
oben