Verschlüsselung & Datensicherheit

Mumblehard greift Linux und BSD an

Die Schadsoftware Mumblehard wurde von ESET über ein halbes Jahr beobachtet. Dabei haben die Experten von ESET insgesamt fast 9.000 IP-Adressen entdeckt, die Teil des Botnets sind. Die Anzahl soll sich im letzten Halbjahr verdoppelt haben. In den ersten Aprilwochen sollen mehr als 3.000 neue IP-Adressen hinzugekommen sein.
Wie golem.de dazu berichtete ist die Malware selbst ist in Perl verfasst, wird aber in eine ELF-Binärdatei verpackt. Der dafür verwendete Packer ist in Assembler programmiert. Die Malware besteht aus zwei Komponenten: Ein Perlskript ist ausschließlich als Backdoor gedacht, das eine Verbindung zu den C&C-Servern herstellt und von dort Befehle entgegennimmt. Es läuft aber nicht als Daemon, sondern nistet sich als Cronjob ein, der alle 15 Minuten ausgeführt wird. Die zweite Komponente ist ein ausgereifter Spamverteiler, der Anweisungen von C&C-Servern entgegennimmt und dorthin auch Berichte über seine Aktivitäten verschickt. Er wird über die Backdoor installiert. Er bleibt nicht die gesamte Zeit aktiv, sondern nur wenn er Anweisungen erhält, etwa eine zu versendende Spam-Mail und die dazugehörige Liste der Empfänger. Die Verbindung zu den C&C-Servern wird über ein integriertes Proxy aufgebaut. Die Malware selbst nistet sich in den Verzeichnissen /tmp oder /var/tmp ein.
Die Backdoor-Komponente verbindet sich mit der IP-Adresse 194.54.81.163 über Port 80. Auch der Spammer nutzt diese IP-Adresse sowie 194.54.81.164. Die darüber laufenden Befehle werden in User Agent Strings versteckt, etwa Mozilla/5.0 (Windows NT 6.1; rv:7.0.1) Gecko/20100101 Firefox/7.0.1. Die Zeichenkette 20100101 enthält die Befehle "Herunterladen" und "Ausführen".
Das von den Angreifern genutzte Einfallstor seien unter anderem Schwachstellen in Joomla und Wordpress, vermuten die Experten. Es gebe aber auch Hinweise darauf, dass eine gecrackte Version der Software DirectMailer von Yellsoft genutzt wird, um die Malware zu verbreiten.
Administratoren sollten darauf achten, ob ihre Server sich mit den genannten IP-Adressen verbinden und nach verdächtigen Cronjob-Einträgen suchen.

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