Verschlüsselung & Datensicherheit

Mit Trojaner Konten geschröpft

Vor dem Landgericht Salzburg standen diese Woche acht Männer aus Estland und Lettland wegen gewerbsmäßigen, betrügerischen Datenmissbrauchs. Sie sollen als Beitragstäter für eine kriminelle Bande Konten eröffnet haben, auf die mittels eines eingeschleusten Trojaners insgesamt mehr als 100.000 Euro von neun Opfern überwiesen wurden.

Für sieben der Angeklagten endete der Prozess mit einem Schuldspruch, einer wurde freigesprochen, berichtete krone.at.
Wie es weiter heißt hätten die Angeklagten die Rolle von Geldkurieren, sogenannten "Money Mules", übernommen. Im Hintergrund dürften mehrere größere Organisationen aus dem Balkan agiert haben. Laut Anklage eröffneten die acht Männer mit gefälschten Dokumenten in Salzburg, Wien und Graz Konten, auf diesen dann mittels Phishing jene Beträge landeten, die von den Konten der Opfer bis zum maximalen Überziehungsrahmen geplündert wurden.
Die Verteidiger jener Männer, die sich nicht schuldig bekannt hatten, meinten, die Angeklagten seien als Werkzeug missbraucht worden. Sie wurden unter anderem nach Wien gelockt, um dort ein Konto zu eröffnen.
Der Prozess endete mit sieben Schuldsprüchen und einem Freispruch. Ein weiterer Angeklagter wurde zwar vom Vorwurf des betrügerischen Datenmissbrauchs freigesprochen, aber wegen Sachbeschädigung zu sechs Wochen bedingter Haft verurteilt. Ein junger Erwachsener kassierte fünf Monate bedingt. Zwei Erwachsene bekamen neun Monate teilbedingt, davon drei Monate unbedingt. Ein weiterer Beschuldigter fasste acht Monate teilbedingt aus, davon zwei Monate unbedingt.
Zwei Angeklagte, die bereits vorbestraft waren, erhielten jeweils zehn Monate unbedingt. Sie müssen weiterhin in Haft bleiben, während die anderen sechs Beschuldigten auf freien Fuß gesetzt wurden.

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