Kreditkartenbetrug: Kriminelle manipulieren europaweit Lesegeräte

Ein bislang beispielloser Kreditkartenbetrug ist jetzt bekannt geworden. Kriminelle haben Kreditkartenlesegeräte in ganz Europa manipuliert, um per drahtloser Übertragung die Kartendaten der Kunden abzugreifen. Betroffen sind auch Filialen von Walmart und Tesco.

Insbesondere in den britischen Filialen der genannten Lebensmittelketten wurden manipulierte Geräte entdeckt. Mit Hilfe kleiner Zusatzplatinen sammeln die Geräte Daten von Kreditkarten und senden sie über eine kabellose Verbindung einmal pro Tag auf mehrere Server in Pakistan. In Großbritannien beläuft sich der Schaden durch die Betrüger bereits auf 37 bis 75 Mio. Euro.

Wie das Wallstreet Journal berichtet, sind auch in Irland, Belgien, Holland und Dänemark bereits manipulierte Lesegeräte aufgetaucht. Die sicherste Möglichkeit, ein Gerät mit der Zusatzplatine zu identifizieren, ist die Gewichtsmessung. Ein manipuliertes Gerät wiegt aufgrund der zusätzlich eingebauten Teile rund hundert Gramm mehr als ein herkömmliches Gerät.

Noch völlig unklar ist, an welcher Stelle im Produktionsprozess der Geräte die Betrüger ihre "Trojaner-Platine" einbauen konnten. Experten vermuten hinter den Datendiebstählen eine größere kriminelle Organisation. Auch der amerikanische Geheimdienst hat Ermittlungen aufgenommen, da der Geldabfluss nach Pakistan die Möglichkeit ins Spiel bringt, die Al Kaida könne in die Aktion verwickelt sein.

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