Staatsanwälte in Eile: IP wird nur noch sieben Tage gespeichert

Im stillen Kämmerlein der deutschen Internetprovider hat sich ein bedeutsamer Schritt vollzogen. Zumindest die beiden großen Provider Arcor und T-Com speichern die IP-Adressen ihrer Kunden nur noch für sieben Tage. Bei T-Com wurden sie zuletzt stolze 80 Tage lang gesichert.

Die Auswirkungen dieser Umstellung haben natürlich Folgen in den verschiedensten Bereichen. Wollen Strafverfolger Auskünfte bezüglich der IP-Adresse von Providerkunden einholen, funktioniert dies nur noch für Daten der abgelaufenen Woche. Anfragen, die älter als sieben Tag sind, bleiben hingegen erfolglos und lassen mögliche Ermittlungsverfahren scheitern.

Es wird vermutet, dass ein Rechtsstreit im Jahr 2003 dazu geführt haben könnte. Damals wurde ein Foren-Nutzer wegen eines Eintrags verklagt. Man kam ihm aber erst durch den Umstand auf die Schliche, dass T-Online seine Daten länger als besagte 80 Tage gespeichert hatte. Also verklagte der User wiederum den Provider – mit Erfolg. Ein derartiges Szenario wollen Internetprovider scheinbar in Zukunft aus dem Weg gehen.

„Für uns ist das sehr problematisch, Betrügen im Internet wird nun leichter“, kommentierte der Osnabrücker Staatsanwalt und Sonderdezernent für Internet-Kriminalität, Jürgen Lewandrowski, die Entscheidung der Provider.

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