Internet-Ratschläge: Gefahr für Leib und Leben

Lebensgefährlich - so stuft die Initiative "no abuse in internet" (naiin) so manchen Ratschlag ein, der in sogenannten Ratgeber-Foren erteilt wird.
Dabei bestreitet die Initiative keineswegs den Nutzen, der daraus erwachsen kann, im Internet nach Informationen zu einem speziellen Problem zu suchen. Internet-Nutzer sollten ihren vermeintlichen Online-Gesprächspartnern allerdings mit einem gesunden Maß an Misstrauen begegnen.

Rechtsprobleme, Magersucht, Selbstmordgedanken und andere Probleme werden in den verschiedensten Foren diskutiert. Wer hier über seine Probleme spricht, findet schnell willige Ratgeber. "Was viele Internet-Nutzer aber nicht beachten, ist, dass die Personen, die in derartigen Online-Foren Rat erteilen, in der Regel keine Fachexperten sind", gibt naiin-Geschäftsführer Dennis Grabowski zu bedenken.

So seien Mitarbeiter der Initiative unter anderem auf ein Forum für Stalking-Opfer gestoßen, in denen Hilfe suchende Menschen regelrecht in eine Opferrolle hineingedrängt wurden. Es sei nicht auszuschließen, dass sich zum Teil sogar Stalker beratend in derartigen Foren engagieren.

Noch gefährlicher sind nach Ansicht der naiin aber Foren, in denen medizinische Ratschläge erteilt werden. "Wir sind in solchen Foren mehrfach auf Vorschläge zur Einnahme und Kombination von Medikamenten gestoßen. Nutzer, die derartige Ratschläge ohne vorherige Konsultation eines Arztes befolgen, spielen mit ihrem Leben", erläutert naiin-Präsident Arthur Wetzel.

Naiin rät, das Internet allenfalls zur Vorab-Information zu nutzen und sich mit ernsten Problemen offline an ausgewiesene Experten wie Rechtsanwälte oder Mediziner zu wenden.

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