Kopierschutz-Streit: Hollywood-Studios verklagen RealNetworks

Einer gegen alle: Walt Disney, Time Warner, Fox, die Universal Studios, Paramount und Sony haben Klage eingereicht. Gegenstand des Streits ist die neue Software RealDVD, die RealNetworks gestern an den Start gebracht hat.

Die Software RealDVD ist in der Lage, den Inhalt von DVDs auf eine Festplatte zu kopieren, auch wenn diese mit dem üblichen Kopierschutzverfahren CSS versehen sind. Das Aushebeln eines wirksamen Kopierschutzes ist aber in den USA ebenso wie in Deutschland verboten. RealNetworks wollte allerdings sogar den Interessen der Unterhaltungindustrie Rechnung tragen: So sind die auf die Festplatte kopierten DVD-Inhalte ihrerseits mit einem Kopierschutz versehen, sodass ein erneutes Kopieren unmöglich ist. Online-Tauschbörsen oder DVD-Brenner bleiben daher außen vor.

Mit der neuen Software können Filme von unterwegs aus auch auf Notebooks konsumiert werden, ohne dass der Nutzer die betreffenden DVDs mit sich führen müsste. Außerdem bekommen die Kunden eine breite Auswahl an Covern, Informationen zu Filmgenre und Schauspielern angeboten, wenn ein Titel kopiert wird. Sollte RealNetworks als Gewinner aus diesem Rechtsstreit hervorgehen, ist es wahrscheinlich, dass eine Reihe ähnlicher Produkte auf den Markt kommen werden, meinen Experten.

Vertreter von RealNetworks argumentieren, die Unterhaltungsindustrie würde zum wiederholten Male versuchen, neue Technologien von Beginn an zu zerstören, die den Nutzern mehr Flexibilität in ihrem Musik- oder Filmkonsum ermöglichen.

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