Firefox will „Tor“ nutzen

Über die Nutzung des Anonymisierungsdienstes „Tor“ durch Firefox berichtete aktuell n-tv.de. Mit „Tor“ bewegen sich Nutzer anonym im Internet. Ein Umstand, der der National Security Agency in jedem Fall verdächtig erscheint.
So heißt es bei der NSA „Tor stinkt“, da es Datenspuren verwischt. Wer also mittels Anonymisierungsdienst unterwegs ist, der ist verdächtig. Die National Security Agency vermutet dann: Dieser Nutzer glaubt, etwas verbergen zu müssen - er wird als "Extremist" eingestuft. Laut Medienbericht erwägt die Mozilla-Stiftung derzeit, diesen Dienst in ihren Firefox-Browser einzubauen. Optional zwar, aber fest integriert. Schon jetzt basiert das von Tor selbst angebotene Programm auf dem Mozilla-Browser. Es wird von etwa 2 Millionen Menschen genutzt. Über Firefox könnten Hunderte Millionen Nutzer hinzukommen. Der Browser hat international einen Marktanteil von 10 bis 20 Prozent, in Deutschland ist er mit über 40 Prozent Marktführer. Der NSA dürfte die neue Funktion gar nicht passen - denn wenn plötzlich Hunderte Millionen Nutzer sich ohne Schild über dem Kopf im Netz bewegen, hat der Geheimdienst ein Problem: Der Kreis der Pro-forma-Verdächtigen wäre plötzlich 250 Mal größer.
Mozilla geht es nicht ums Geldverdienen, die Stiftung hat sich 10 Grundsätzen verschrieben. Einer davon ist: "Die Sicherheit und der Schutz der Daten einer Person im Internet sind von grundlegender Bedeutung und dürfen nicht als optional betrachtet werden." So ähnlich ist dies auch bei den kommerziellen Unternehmen zu lesen, die eigene Browser programmieren, etwa bei Microsoft, Apple oder Google. Doch wenn die Geheimdienste etwas wissen wollen, sind das nur noch Lippenbekenntnisse. Die NSA konnte sich mit ihrem Prism-Programm zumindest in der Vergangenheit frei am Datenschatz der Internet-Giganten bedienen, das zeigen die Enthüllungen von Edward Snowden.
Integriert Mozilla einen Tor-Knopf, der schnell und unkompliziert auf das Darknet umschaltet, schützt die Stiftung damit nicht nur die Nutzer vor Ausspähung, sondern auch sich selbst und andere Unternehmen, darunter Internetprovider und E-Mail-Dienste.

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