Cyber-Attacke auf Estland: Student verurteilt

Ein Student russischer Abstammung ist von einem estnischen Gericht zu einer Geldstrafe von 1.100 Euro verurteilt worden. Das Gericht sieht es als erwiesen an, dass der Student an den Angriffen auf die IT des Landes im vergangenen Frühjahr beteiligt war. Doch viele Fragen bleiben offen.

Nach der Verlegung eines russischen Kriegerdenkmals wurden massive Cyber-Attacken auf Regierungsserver, Banken, Zeitungen und andere estnische Unternehmen und Behörden verübt, die faktisch zu einem Zusammenbruch des Internet in Estland führten. Die estnische Regierung beschuldigte seinerzeit den Kreml, für diese Attacken verantwortlich zu sein, und bat EU und NATO um Unterstützung. Eine russische Beteiligung konnte jedoch nie nachgewiesen werden.

Doch auch nach dem jetzigen Urteil erscheint es sehr unwahrscheinlich, dass ein einzelner Täter hinter den massiven, koordinierten Attacken steckt. Zudem wurden Teile des für den Angriff genutzten Botnetzes zuvor schon bei ähnlichen Attacken auf Server der russischen Opposition wie den ehemaligen Schachweltmeister Garry Kasparow beobachtet.

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