Innenminister erwägt Trojaner-Einsatz

Für Aufhorchen haben einzelne Punkte des gestern von Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble geforderten Anti-Terror-Paketes gesorgt. So forderte er eine Möglichkeit, entfernte PCs auf verfahrensrelevante Inhalte hin durchsuchen zu können, ohne tatsächlich am Standort des Gerätes anwesend zu sein. Letzlich liefe eine solche Online-Überwachung auf den gezielten Einsatz von Malware hinaus.

Vorstellbar ist der Einsatz von Keyloggern und anderen Trojanern, die aber zunächst einmal in die PCs der Verdächtigen eingeschleust werden müssen. Zudem müssten solche Angriffe betriebssystem-übergreifend vorbereitet werden, um auch Mac- und Linux-Nutzer unter den Terrorverdächtigen überwachen zu können.

Würde das Ansinnen den Innenministers in die Tat umgesetzt, würde die IT-Sicherheitslage dadurch weiter verschärft. Es ist allerdings fraglich, von welchem Erfolg solche Überwachungsversuche gekrönt wären, ist doch davon auszugehen, dass Straftäter, die mit Hilfe ihres Computers Anschläge planen, in Sicherheitsfragen deutlich sensibler sind als der Durchschnitt der Bevölkerung.

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