Mobile Security

Warnung vor heimlichen Foto- und Videoaufnahmen des iPhones

Ein österreichischer Entwickler hat ein schwerwiegendes Sicherheitsproblem beim iPhone aufgedeckt. Nach seinen Erkenntnissen ist es möglich, dass  iOS Apps bei entsprechender Berechtigung auf die Kamera des Telefons zugreifen und heimlich Fotos und sogar Videos von Nutzern aufnehmen.

Heimliche Foto- und Videoaufnahmen von iOS-Apps

Der österreichische Entwickler und Start-Up-Gründer Felix Krause hat in einem neuen Blogeintrag heimliche Foto- und Videoaufnahmen von iOS-Apps thematisiert, wie rt.com berichtete. Voraussetzung ist das Erteilen der Berechtigung zur Nutzung der Kamera. Danach können aufgerufene Anwendungen Fotos und Videos schießen und diese hochladen, ohne dass der Nutzer das bemerkt. Dabei handelt es sich, wie es dazu heißt, um keinen Fehler, sondern ein absichtlich so eingerichtetes Feature, das die Nutzung der Apps erleichtern soll.

Nach erteilter Erlaubnis können die Apps Folgendes tun:

  • Auf die Front- als auch auf die Rückkamera zugreifen.
  • Zu jeder Zeit Bilder aufnehmen und eine Live-Übertragung starten.
  • Ohne weitere Benachrichtigung Fotos oder Videos aufnehmen.
  • Aufgenommene Bilder und Videos auf einen Server laden.
  • Gesichtserkennung in Echtzeit ausführen, um Gesichtsmerkmale oder -ausdrücke zu erkennen.

Die App „Watch.user“

Der Österreicher entwickelte eine App, mit der er beweisen wollte, wie gefährlich das Kamera-Zugriffsrecht von Apps sein kann. Über die App „Watch.user“ konnte er belegen, dass er jede Sekunde ein Bild von einem iPhone-Nutzer (in dem Fall von sich selbst) mit der Kamera schießen und diese sogar ins Internet laden konnte.

„Das Ziel besteht darin, ein Datenschutz-Loch hervorzuheben, das von iOS-Apps missbraucht werden kann“

, erklärt Krause die Motivation für sein Experiment auf seiner Seite. Damit andere Nutzer nicht Opfer dieser App-Funktion werden, hat Krause die Firma Apple, die das iPhone vertreibt, auf das Problem aufmerksam gemacht. Der Entwickler hat bereits mit 16 Jahren seine erste App veröffentlicht und im Alter von 21 Jahren verkaufte er sein Start-up Fastlane an Twitter. 

Empfehlungen für Nutzer

Um ganz sicher zu gehen, empfiehlt er schlicht eine Kamera-Abdeckung für das Handy. Dies sei die einzige Möglichkeit, sich vor einer Fremdnutzung der Smartphone-Kamera zu schützen. Außerdem könne man die Kamera für Apps sperren. Hierfür muss man in den Einstellungen auf den Menüpunkt „Allgemein“. Und dann unter „Einschränkungen“ die Kamera mit einem Code sichern. Zudem sollten Fotos nur mit der Foto-App von Apple aufgenommen werden. 

Zu den Apps, die unter anderem auf die Kamera zugreifen können, zählen:

  • WhatsApp
  • Instagram
  • Twitter
  • Facebook Messenger
  • Snapchat

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