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Sicherheits-Apps für Android im Test

Sicherheits-Apps für Android im Test
Anti-Malware für Android im Test

Die Tester vom unabhängigen Magdeburger AV-Test Institut haben 20 Schutzlösungen für Android unter die Lupe genommen. In den durchgeführten Tests gelang es neun Sicherheits-Apps die volle Punktzahl zu erreichen. Google Play Protect ist durchgefallen.

20 mobile Schutzlösungen für Android im Test

Das AV-Test Institut hat im September und Oktober 20 mobile Schutzlösungen für Android-Geräte geprüft, die ihre Hersteller zur Zertifizierung eingereicht hatten. Neu im Test ist INetCop OnVaccine. Google Play Protect blieb deutlich hinter dem Rest des Testfelds zurück, wie computerwoche.de dazu berichtete.

Während der Tests wurden Schutzwirkung und Benutzbarkeit geprüft. Beim Schutz werden 3200 Schädlinge, die nicht älter als vier Wochen sind abgeprüft.  Daneben werden bei den so genannten Real-Time-Tests alle Apps gleichzeitig auf identischen Smartphones mit knapp 3000 Vertretern tagesaktueller Malware konfrontiert. Zu den Prüffaktoren für die Benutzbarkeit gehören Beeinträchtigungen der Akkulaufzeit und der Geschwindigkeit sowie der durch die Apps erzeugte Datenverkehr. Auch Fehlalarme werden registriert. Einen Zusatzpunkt gibt es für sinnvolle Features wie Backup, Diebstahlschutz oder Web-Filter.

Schutzlösungen, die in der Summe mehr als acht der möglichen 13 Punkte erreichen, erhalten ein Zertifikat. Die Tests werden stets auf echter Hardware (kein Emulator) unter Android 8.0.0 durchgeführt. Die Testkandidaten können jederzeit auf neueste Updates sowie Cloud-Dienste zugreifen.

Die Testergebnisse

Die volle Punktzahl 13 haben neun Testkandidaten erreicht.  Weitere zwei Schutz-Apps folgen mit einem halben Punkt Abstand, dahinter noch eine mit 12 Punkten. Neueinsteiger INetCop OnVaccine wird vor Google Play Protect Vorletzter. OnVaccine bekommt sogar noch ein Zertifikat, weil es mit 8,5 Punkten gerade noch die Mindestanforderung erreicht.

Immerhin 13 Apps haben bei der Schutzwirkung volle sechs Punkte erzielt. Im Real-Time-Test beträgt die durchschnittliche Erkennungsrate 97,8 Prozent, ohne Google Play Protect wären es sogar 99,6 Prozent. Im zweiten Test mit bis zu vier Wochen alter Malware liegt der Schnitt bei 97,5 Prozent, ohne Google bei knapp 99,9 Prozent.

Die Benutzbarkeit betreffend beeinträchtigte keine der Schutzlösungen die Systemgeschwindigkeit, das freie Datenvolumen oder die Akkulaufzeit nennenswert. Wegen Fehlalarmen erhielten acht Apps nicht die volle Punktzahl. Unrühmliche Spitzenreiter hierbei sind Antiy AVL und Cheetah Mobile mit je zehn Fehldiagnosen, davon jeweils sechs in Google Play und vier bei Apps aus anderen Bezugsquellen. INetCop OnVaccine kommt auf fünf Fehlalarme, Ikarus auf drei, AhnLab, F-Secure und Google auf je einen. Sophos hat seine im Frühjahr noch sehr hohe Fehlerquote inzwischen auf null reduziert. Somit haben 12 von 19 Apps die Tests absolviert, ohne falschen Alarm auszulösen.

Google Play Protect konnte die Mindestanforderungen nicht erfüllen. Bei den bis zu vier Wochen alten Schädlingen hat Protect lediglich knapp zwei Drittel erkannt, im Real-Time-Test sogar nur etwas mehr als die Hälfte.

Funktionsumfang

Zum Teil erhebliche Unterschiede gibt es beim Funktionsumfang der Security-Apps. Die Bandbreite der Ausstattung mit Zusatzfunktionen reicht von INetCop OnVaccine, das keinerlei zusätzliche Funktionen bietet, bis Quick Mobile Security, das fast alles mitbringt, was das Herz begehrt. Fast alle haben Funktionen zum Diebstahlschutz an Bord, können das Gerät also im Verlustfall orten, sperren und/oder alle Daten löschen. Ebenfalls recht häufig findet sich ein Web-Filter, der den Zugriff auf dubiose oder gefährliche Websites blockiert oder zumindest davor warnt.

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