Prisma nimmt den Datenschutz bzw. Schutz der digitalen Persönlichkeit nicht besonders ernst. Alle Bilder, die Prisma mit ihren Filtern in Gemälde umwandelt, landen in der Cloud — auf holländischen Servern, hinter der die russische Investorengruppe Mail.ru steckt. Mmh … prinzipiell nicht besonders vertrauenserweckend. Das gilt auch für die AGB: Kein Wort über die Sicherung der persönlichen Fotodaten vor unerwünschter Weitergabe an Facebook, Google, die NSA …Prisma sagt in den AGB vielmehr, dass die Daten gespeichert und ggf. weltweit weiterverarbeitet und sogar verkauft werden könnten. Das gilt auch für Meta-Informationen wie Geodaten und weitere, mit dem Bild gespeicherte Daten.
Da die App kostenlos ist, zahlen User die Anwendung völlig freiwillig mit der Preisgabe ihrer persönlichen Daten – das ist nicht anders wie bei Instagram, WhatsApp oder Facebook. Wer misstrauisch ist und Wert auf Schutz seiner Daten legt, sollte grundsätzlich Abstand von solchen Apps nehmen. Das Geschäftsmodell von Anbietern kostenloser Apps lautet: Daten sammeln und an die Werbeindustrie verkaufen, die so die Wirkung ihrer Werbung personalisierter und zielgruppengerechter platzieren kann. Je höher die Reichweite, desto wertvoller und teurer die Daten. Unter Umständen kann der Unternehmenswert der App Company durch die Beliebtheit bei den Nutzern massiv die Höhe getrieben werden, so dass sich ein Verkauf lohnt – so geschehen bei Instagram, das von Facebook geschluckt wurde.
Unser Tipp!
Mehr zum Thema "Apps sicher nutzen" lesen Sie in unserem Trojaner-Info-Special:
Smartphone-Schnüffelei: Apps – kleine Helferlein und gierige Datensammler zugleich
Über Prisma

Prisma wurde bereits kurz nach dem Launch im Jahr 2016 von vielen Celebrities entdeckt. Prominente nutzen die App, um ihre Bilder durch die vielfältigen Filter der App in digitale Gemälde umzuwandeln und dann auf Instagram zu veröffentlichen. Nach der Installation der App können User ihre Fotos oder neuen, live aufgenommenen Aufnahmen durch Kunst-Filter jagen und anpassen, die sich am Kunststil berühmter Künstler wie Munch, Lichtenstein oder Kandinsky orientieren.
Eine Schwierigkeit: Wer die App aus iTunes oder dem Google Play Store herunterladen möchte, muss sich zunächst durch eine Vielzahl von Plagiaten mit gleichem Namen durchkämpfen. Tipp: Am besten den Namen der Entwickler-Firma „Prisma Labs Inc.“ eingeben — dann sollte die App bei den ersten Ergebnissen dabei sein. Die Original App ist am schwarzen, gleichschenkligen Dreieck auf weißem Hintergrund erkennbar.